Löwen gewinnen Spiel und verlieren Gaede

Löwen gewinnen Spiel und verlieren Gaede

KSV Hessen - SC Pfullendorf 1:0 (1:0)
Der KSV Hessen Kassel hat gegen den Tabellenletzten SC Pfullendorf durch ein Tor von Caner Metin mit 1:0 gewonnen. Kapitän Enrico Gaede sah nach einer Notbremse rot. Doch der Sport trat an diesem Abend in den Hintergrund.

Mit einem Notarztwagen musste Pfullendorfs Spieler Timo-Peter Werne nach Spielende ins Krankenhaus gefahren werden. Werne war kurz vor Schluss der Partie aus noch unbekannten Gründen zusammengebrochen. Der KSV Hessen wünscht Timo-Peter Werne an dieser Stelle eine schnelle und vollständige Genesung!

Auf der Presskonferenz zeigten sich sowohl Pfullendorfs Trainer Kristjan Djordjevic als auch Löwen-Coach Christian Hock geschockt. Der Zusammenbruch von Werne zeige, dass es wichtigere Dinge im Leben gebe als Fußball, so Christian Hock. Über das Spiel wollte der Löwen-Coach keine Auskunft geben. Beide Mannschaften mussten nach dem Spiel vor aufgebrachten Fans geschützt werden. Böller und Flaschen flogen am Auestadion. Traurig aber wahr, und als sei dies alles nicht genug: Christian Hock hatte unter der Woche sogar eine Morddrohung erhalten und berichtete auch von der Androhung von psychischer Gewalt gegen die KSV-Spieler.

So geriet der Sport zur Nebensache. Mit 1:0 hatte die Löwen zuvor im Auestadion gegen den Tabellenletzten SC Pfullendorf gewonnen. Caner Metin hatte in der 33. Spielminute ein Geschenk des Gastes angenommen, indem er das folgenschwere Missverständnis von Torwart Willibald und Uwe Beran zum goldenen Tor des Abends nutzte. Ansonsten aber glänzte spielerisch nicht viel im Auestadion.

Beim KSV rückte Tim Knipping nach dem Ausfall von Riske und Gundelach auf die Außen. Als Innenverteidiger lief an seiner Stelle Kapitän Enrico Gaede auf. Den besseren Start in die Partie erwischte der Tabellenletzte vom Bodensee. Nach vier Minuten kam Beran aus zwölf Metern zum Schuss, doch der starke Erik Domaschke im Tor der Löwen konnte parieren. Spielerisch gefielen die Gäste aus Pfullendorf mehr.

Dem KSV Hessen eröffneten sich vor allem dann Chancen, wenn der Tabellenletzte Fehler im Spielaufbau machte. Zu hektisch, zu unüberlegt wirkten die Aktionen der Löwen in der ersten Hälfte. Gefahr brachten aber gute Einzelaktionen. So tanzte Metin zwei Pfullendorfer Spieler aus und zog aus acht Metern knapp am Tor vorbei. Wenige Minuten zuvor hatte Bobo Mayer aus 40 Metern abgezogen. Sein Schlenzer verfehlte das leere Tor der Pfullendorfer nur knapp.

Kurz vor der Pause musste dann noch einmal Erik Domaschke in höchster Not retten: Ingmar Teever lief vollkommen frei auf den Löwen-Keeper zu, doch der reagierte richtig, stürzte aus
dem Kasten und verkürzte den Winkel.

So ging es mit einem 1:0 in die Kabine, das der KSV in der zweiten Halbzeit mit nur zehn Mann über die Zeit rettete. Doch auch nachdem Kapitän Enrico Gaede in der 55. Minute nach einer Notbremse die rote Karte gesehen hatte, kam Pfullendorf kaum zu zwingenden Chancen. Zwei sehr gute Gelegenheiten ließen die Löwen noch aus. Nachdem Willibald einen Schuss von Mayer nur abprallen lassen konnte, scheiterte Tobi Damm aus sechs Metern am Pfullendorfer Keeper. In der 70. Minute war es abermals Damm, der gefährlich in den Strafraum der Gäste eindrang, aber gerade noch am Torschuss gehindert werden konnte.

Die letzten Minuten rettete der KSV das 1:0 über die Zeit und sichert so drei Punkte in einem eher schwachen Regionalliga-Spiel.

KSV Hessen Kassel: Domaschke, Wolf, Knipping, Gaede, Gerdes, Metin, Wehrendt, Ochs (68. Kwak), Mayer, Nguyen (59. Murawski), Damm (88. Hajdarovic)

SC Pfullendorf: Willibald, Ovuka, Falkenmayer, Teever, Plavci (90. Stark), Beran, Straub (74. Schreyeck), Biggel (55. Jeske), Werne, Braun, Saccone

Tore: 1:0 Metin (33.)

Rote Karten: Gaede (55., Notbremse)

Gelbe Karten: Gerdes, Wehrend, Kwak  - Ovuka

Schiedsrichter: Waschitzki (Essen), Berger, Rabe

Zuschauer. 1.800

 

Stefan Frindt
KSV Hessen Kassel - Medienteam

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Veröffentlicht: 30.09.2011

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Datum des Ausdrucks: 24.04.2025