3:4 - Löwen büßen Tabellenführung ein

3:4 - Löwen büßen Tabellenführung ein

KSV Hessen - TSG 1899 Hoffenheim II 3:4 (2:2)
Durch eine 3:4-Heimniederlage gegen die TSG Hoffenheim II büßte der KSV Hessen am Samstagnachmittag die Tabellenführung in der Regionalliga Süd ein. Vor 7.000 Zuschauern im Auestadion erzielten Kai Koitka, Tobias Damm und Rene Ochs die Kasseler Tore. Im Meisterschaftsrennen haben nun Darmstadt 98 als neuer Tabellenführer und die Stuttgarter Kickers als erster Verfolger die besseren Karten.

Bei den Löwen fehlte nach seiner Gelbsperre Andreas Mayer, dafür rückte Kai Koitka wieder in die Startelf. Trainer Christian Hock startete wie in Nürnberg im 4-2-3-1-System mit Tobias Damm als einziger Spitze. Im Tor stand erwartungsgemäß Torwarttrainer Pascal Formann.

 

Der KSV begann, beschwingt vom Sieg in Nürnberg, wie die Feuerwehr. Bereits nach wenigen Augenblicken verpassten Damm und Ochs nach einer feinen Flanke von Koitka die Führung. In der 15. Minute war es dann soweit: Nach einer tollen Vorarbeit von Ochs war Kotika schneller als Torwart Grahl und köpfte die Löwen in Führung. Wenig später vergab Tobias Damm die nächste dicke Möglichkeit, als er frei vor dem Gästekeeper scheiterte. Unverständlicherweise zeigten sich die Löwen nach diesen guten Aktionen gesättigt und begannen die Führung zu verwalten. „Da haben wir das Fußballspielen eingestellt“, ärgerte sich Löwen-Trainer Christian Hock nach dem Spiel. Die Passivität hatte Folgen: Die TSG übernahm das Kommando und ging durch Herdling und Hofmann in Führung. Doch die turbulente Schlussphase der ersten Halbzeit war damit noch nicht beendet. Stadionsprecher Charly Wimmer war noch beim Vermelden der Gästeführung, als Tobias Damm nach einem Traumpass von Enno Gaede frei vor Grahl auftauchte und den Ball am Hoffenheimer Schlussmann vorbei in die Maschen schob.

 

Nachzutragen noch zwei Aluminiumtreffer auf beiden Seiten: Hemlein nach einem Stellungsfehler der Löwen auf der linken Abwehrseite, Gaede nach einer turbulenten Strafraumszene.

 

Auch im zweiten Durchgang waren die Mängel im Spiel der Löwen nicht zu übersehen. Zu oft wurde der Ball hoch nach vorne geschlagen, ein geordnetes Aufbauspiel blieb die Ausnahme. Anders die flinken Gäste aus Hoffenheim, die schnell das Mittelfeld überbrückten und spielerisch die bessere Mannschaft stellten. Dennoch ging der KSV erneut in Führung. Nach einem Hackentrick vom kurz zuvor eingewechselten Thomas Brechler ließ Rene Ochs Hoffenheims Innenverteidiger Ruck wie eine Slalomstange stehen und schlenzte den Ball gefühlvoll zum 3:2 in die Maschen.

 

Die Freude im KSV-Lager über dieses Traumtor währte ganze vier Minuten, bis Schiedsrichter Willenborg mit einem für viele Unfassbaren Elfmeterpfiff ins Spielgeschehen eingriff. Nach einem dubiosen Strafraumsturz von Hoffenheims Hofmann zeigte der Unparteiische auf den Punkt. Herdling ließ sich dieses Geschenk nicht entgehen und verwandelte zum Ausgleich. Korrekterweise muss Erwähnung finden, dass wenige Minuten später, bei einer strittigen Szene im Löwen-Strafraum, Willenborgs Pfeife stumm blieb. Dafür zückte der Schiedsrichter in der Schlussphase viermal den gelben Karton gegen die Gäste und stellte in der 77. Minute den erst kurz zuvor eingewechselten Gyau mit der Ampelkarte vom Platz. Der numerische Vorteil wurde von den Löwen nicht genutzt. Im Gegenteil: In der 78. Minute hatte Thomas Brechler die erneute Löwen-Führung auf dem Fuß, scheiterte aber freistehend an Grahl. Unglaublich, was der KSV für Chancen liegen ließ! So kam es, wie es kommen musste. Der Treffer von Kienast zehn Minuten vor Spielende traf die Löwen und ihre 7.000 Anhänger mitten ins Herz. In der verbleibenden Spielzeit brachte der KSV nichts nennenswertes mehr auf die Reihe, es blieb beim glücklichen, aber alles andere als unverdienten Erfolg für die Gäste. Deren Trainer Otmar Rösch schwärmte von einem „Geilen Spiel“. Eine Einschätzung, die im Lager der Nordhessen keiner teilen wollte.

 

Viel Zeit, die Wunden zu lecken, bleibt den Löwen ohnehin nicht. Bereits am Dienstagabend steht das Hessenpokalfinale gegen Wehen Wiesbaden in Marburg im Terminkaleder. In der Regionalliga geht es am kommenden Freitag weiter, wenn der KSV beim TSV 1860 München II gastiert.

 

Oliver Zehe / Presseteam

07.05.2011

 

 

KSV Hessen Kassel: Formann – Gundelach, Grembowietz, Knipping, Weigelt – Asaeda, Gaede – Koitka, Pokar, Ochs – Damm.

 

Ersatzbank: Grujo – Latifi, Zepek, Murawski.

 

Hoffenheim II: Grahl – Klingmann, Kamavuaka, Ruck, Kienast – Schäfer, Ludwig – Hofmann, Herdling, Ammann – Hemlein.

 

Ersatzbank: Lück – Recktenwald, Mbarga.

 

Ausgewechselt: 59. Brechler für Asaeda, 68. Neunaber für Grembowietz, 79. Bauer für Koitka – 59. Gyau für Ammann, 84. Bellanave für Hemlein.

 

Tore: 1:0 Koitka (15.), 1:1 Herdling (37.), 1:2 Hofmann (42.), 2:2 Damm (43.), 3:2 Ochs (63.), 3:3 Herdling (67., Foulelfmeter), 3:4 Kienast (80.).

 

Zuschauer: 7.000 – Schiedsrichter: Willenborg (Osnabrück).

 

Gelbe Karten: Weigelt - Kamavuaka, Schäfer, Ludwig, Herdling, Hemlein.

 

Gelb-Rote Karte: Gyau (77.).

 

 Löwen TV KSV vs. Hoffenheim II:

http://extratip.de/2011/05/08/loewen-tv-ksv-vs-hoffenheim-ii-34-7-05-2011/

Aufstellung

Veröffentlicht: 07.05.2011

© KSV Hessen Kassel e.V.
Datum des Ausdrucks: 24.04.2025