Zweite enttäuscht im Lossetal
SG Lossetal - KSV Hessen Kassel 3:3 (2:2)„Das waren 90 mitreißende Minuten für die Zuschauer. Nach einer schwachen Anfangsphase wurden wir mutiger und sind dafür endlich mal belohnt worden", sagte Lossetals Trainer Karl-Heinz Wolf.
Zu Beginn der Partie schien jedoch wirklich alles seinen gewohnten Gang zu gehen. Die KSV-Reserve überrannte den Aufsteiger regelrecht und führte nach elf Minuten mit 2:0. Zunächst bereitete der Ex-Lossetaler Manuel Pforr das 1:0 durch Mario Kilian vor (4.) und traf wenig später dann selbst zum 2:0. Zwei weitere Chancen ließ Pforr ungenutzt, er traf zweimal per Kopfball das Lattenkreuz.
Sieben ehemalige SG-Spieler
Insgesamt sieben ehemalige SG-Spieler bot KSV-Trainer Wolfgang Zientek an alter Wirkungsstätte auf. Einer davon stand gleich in der 21. Minute im Blickpunkt. Mehmet Arslan foulte Daniel Wiesenfeller im Strafraum, und Falk Möller verwandelte den fälligen Strafstoß zum 1:2. Zwei Minuten später markierte Recep Ersoy mit einem Schuss ins linke Eck den Ausgleich.
Trotz eines Platzverweises gegen Lossetals Alexander Becker wegen Schiedsrichterbeleidigung (26.) arbeiteten sich die Gastgeber bis zur Pause mehr Möglichkeiten heraus als die Löwen-Reserve. Der KSV übernahm erst im zweiten Durchgang wieder das Kommando. In der 72. Minute verpasste Marco Heussner eine Hereingabe von Mario Pokar, nur 60 Sekunden später durften die Löwen-Fans dann aber jubeln. Nach einem Foul von Daniel Scholz an Pforr sorgte Harez Habib per Elfmeter für die 3:2-Führung des bisherigen Tabellenführers.
Kurz danach sah der eingewechselte Nasseri auf Seiten des KSV die Gelb-Rote Karte, und es folgte der große Auftritt von Cihan Timocin. Nachdem Gäste-Torhüter Kim Sippel, auch ein Ex-Lossetaler, den Ball zur KSV-Abwehr zurückgespielt hatte, sprintete Timocin dazwischen und traf per Bogenlampe über Sippel hinweg zum 3:3-Endstand.
„Wenn wir hier 0:5 verloren hätten, würde ich mir Gedanken machen. Der Punkt allerdings tut uns nicht wirklich weh", resümierte KSV-Trainer Wolfgang Zientek. „Dass die Lossetaler gegen uns 120 Prozent geben, war doch klar. Aber wir haben heute drei Geschenke verteilt, das darf nicht sein."
Von Thorsten Kohlhaase,
HNA-Sportredaktion, 23.08.2010
Veröffentlicht: 02.08.2010