Deshalb siegten die Löwinnen auch letztlich hochverdient mit 4:0 durch zwei Tore von Pia Karimé und jeweils einen Treffer von Katharina Zech und Peggy Riedel.
Wenn man den Löwinnen heute etwas vorwerfen möchte, dann allenfalls die mangelhafte Chancenauswertung, die gegen Roßdorf heute ein mögliches, zweistelliges Ergebnis verhindert hat.
Frei nach dem Motto „Je besser vorbereitet, desto schlechter abgeschlossen" agierte die Kasseler Offensive gegen die Reserve des RSV Roßdorf. Symptomatisch für diese Spielweise eine Szene von Katharina Zech aus der zweiten Halbzeit (siehe Foto): Nach der Auswechslung von Laura Wickert spielte sie auf der linken Seite und setzte sich dort im Alleingang sehr stark bis in den gegnerischen Strafraum durch, wo sie sich jedoch selbst mit einem Gewaltschuss über das Tor um ihren Lohn brachte.
So passte es an diesem Tag auch zum Spielgeschehen, dass die Hälfte der Tore, die dann fielen, aus eher unvorhersehbaren Situationen entstanden. Nach einer guten halben Stunde schoss Sarah Davies den Ball aus der eigenen Hälfte nach vorne. Eigentlich als Befreiungsschlag gedacht näherte sich der Ball jedoch mit zunehmender Weite der gegnerischen Keeperin. Als diese ihn nicht richtig festhalten konnte, war Mittelstürmerin Pia Karimé zur Stelle. Obwohl eine RSV-Spielerin noch zur Abwehr eilte, zappelte der Ball schließlich doch zum erlösenden 1:0 im Netz. Das nächste Tor fiel dann im klassischen Muster, das sonst nicht so richtig gelingen wollte: Vorbereitung durch Lisa Lattermann und gelungener Abschluss von Katharina Zech. Das 3:0 hingegen entstand dann wieder durch ein kurioses Zusammenspiel von Davies und Karimé: Nach einem Freistoß der Innenverteidigerin aus Nähe der Mittellinie lenkte die nun 24-fache Torschützin den Ball unhaltbar per Direktabnahme ins Tor zum 3:0-Pausenstand.
In der zweiten Halbzeit ergab sich ein ähnliches Bild, nur mit dem Unterschied, dass auch die ersten fünf Minuten dem KSV gehörten. Doch auch in diesen 45 Minuten sorgten Aluminium, Pech und/oder Unvermögen dafür, dass viele gute bis überragende Spielzüge nicht in einem Tor resultierten. Frischen Wind brachte die eingewechselte Zuhra Zahirovic, die auf der rechten Seite mit ihrer Schnelligkeit für Beschäftigung und teils Überforderung der RSV-Abwehrspielerinnen sorgte. Nach einem ihrer Zuspiele gelang Peggy Riedel der Treffer zum 4:0-Endstand.
Durch diesen Sieg konnten sich die Löwinnen zumindest noch weiter von Roßdorf II (sowie Kammerbach) absetzen. Nächste Woche kommt es dann zum absoluten Spitzenspiel der beiden noch ungeschlagenen Mannschaften der Verbandsliga Nord, wenn der KSV Hessen Kassel am Samstag als Tabellenführer zum Zweiten, dem Aufsteiger SF BG Marburg, reist.
Die Frauenmannschaft des KSV Hessen Kassel widmet diesen Sieg „ihrem" Opa Wolfgang und bedankt sich für alles, was er für sie getan hat. Nicht nur seine Zwischenrufe haben an diesem Tag gefehlt.
KSV: Carina Gottwald, Natalie Mücke, Janina Thür(ab 76. Arzu Demiray), Sarah Davies, Nadine Reidt, Julia Hohagen, Lisa Lattermann, Laura Wickert (64. Zuhra Zahirovic), Peggy Riedel, Katharina Zech, Pia Karimé (89. Daniela Andreas)
Tore für den KSV: 1:0 + 3:0 Pia Karimé(32. Minute + 42.), 2:0 Katharina Zech (40.); 4:0 Peggy Riedel (84.)
Bericht: Janina Thür
Veröffentlicht: 02.08.2010
