Der KSV war schon wie am Wochenende gegen Fürth von Beginn an sehr konzentriert. Nach sechs Minuten hatten die Löwen dann auch gleich die erste Chance, doch Tornieporths Schuss landet nach Gundelachs Einwurf nur am Außennetz. Kurz darauf war es Wölk, der einen Freistoß scharf in den Strafraum bringt, Adolf nur abprallen lassen kann und der aufgerückte Latifi knapp über das Tor schießt. Im Gegenzug muss dann Tobias Wolf einen Knaller aus 20 Metern entschärfen. Alles in Allem waren die Gäste in der ersten Halbzeit aber deutlich überlegen und so war es auch keine Überraschung, dass die Kasseler nach 21 Minuten in Führung gingen: Aus dem Getümmel trifft Thorsten Bauer zum 1:0 für die Löwen. Kurz vor dem Halbzeitpfiff noch eine gute Chance für Darmstadt. Der eingewechselte Akgöz fällt der Ball direkt am Strafraum vor die Füße, doch sein Schuss ist kein Problem für Wolf. Zu diesem Zeitpunkt musste der KSV bereits Wechseln. Stefan Markolf ging angeschlagen vom Platz, für ihn kam Florian Heussner.
Auch in der zweiten Halbzeit war zunächst der KSV am Drücker. Wölks Freistoß ging kurz nach der Pause aus gut 25 Metern über das Tor, wenig später klärte Akgöz gegen Bauer zur Ecke. Darmstadt suchte das Heil darauf in der Offensive, was den Fuldastädtern zunächst viel Platz zum Kontern bot. Nach einer Ecke für die Löwen ist es dann wieder der starke Akgöz der glücklich den Ball auf der Linie klärt. Und dann kam es, wie es kommen musste: Der KSV macht das Spiel, hat gute Chancen das 2:0 zu erzielen und bekommt dann selber das Gegentor. Der fehlerfrei agierende Wolf war bei dem Tor von Boris Kolb chancenlos, als dieser den Ball nach einem abgewehrten Freistoß vor die Füße bekam.
So musste die Partie in der Verlängerung entschieden werden. Beide Teams kämpften, die beste Chance hatte zunächst der KSV: Thorsten Bauer traf in der 10. Minute der Verlängerung aber nur den Pfosten. Darmstadt kämpfte sich zurück ins Spiel. Zunächst klärte Wolf einmal mehr gegen Akgöz (106.), vier Minuten später konnte aber auch er nur den Ball aus dem Netz holen. Sökers Eckball fälscht Soriano noch ab und bringt Darmstadt mit 2:1 in Führung. Kassel kämpft - Trainer Mirko Dickhaut reagiert und bringt mit Thomas Brechler einen weiteren Stürmer. Gut 200 Fans zittern im Gästeblock mit ihrem KSV. Kurz vor dem Abpfiff die letzte Möglichkeit: Freistoß für die Löwen. 25 Meter, kurzer Anlauf von Kevin Wölk und der Spielmacher knallt das Leder zum 2:2 ins Netz. Riesen Stimmung bei den Nordhessischen Fans, entsetzen bei den Gastgebern – Elfmeterschießen.
Die Dramatik war kaum zu übertreffen: Zunächst traf Bodnar für Darmstadt, bevor Adolf gegen Ochs parierte und Wolf den Schuss von Akgöz hielt. Gaede markierte den Ausgleich, ehe Soriano erneut die Hausherren in Führung brachte, die Brechler ausglich. Als Wolf gegen Kolb hielt und Wölk den KSV in Front schoss, müssen die Darmstädter verwandeln. Melunovic erfüllt seine Pflicht und so war es an Thorsten Bauer, den entscheidenden Elfmeter zu schießen. Und der Toptorjäger überwand seine „Krise“ vom Punkt und bringt den KSV Hessen Kassel in das Halbfinale des Hessenpokals, wo die Nordhessen auf Buchonia Flieden treffen.
SVD: Adolf - Bodnar, Brighache, Kolb, Sökler (116. Adiele), Melunovic, Soriano, Hesse (35. Akgöz), Brüdigam, Hilser (52. Mehring), Göttlicher.
Reservebank: Pakel, Wiesner, Heil, Samake.
KSV: Wolf - Gundelach, Latifi, Stadel, Markolf (42. Heussner) – Unger (111. Brechler), Gaede - Tornieporth (46. Gataric), Wölk, Ochs - Bauer
Reservebank: Foremann – Habib.
Tore: 0:1 Bauer (21.), 1:1 Kolb (73.), 2:1 Soriano (110.), 2:2 Wölk (120.).
Elfmeterschießen: 1:0 Bodnar, Adolf hält gegen Ochs, Wolf hält gegen Akgöz, 1:1 Gaede, 2:1 Soriano, 2:2 Brechler, Wolf hält gegen Kolb, 2:3 Wölk, 3:3 Melunovic, 3:4 Bauer.
Torsten Pfennig, 17.03.2010
Presseteam
Veröffentlicht: 17.03.2010
