Die tollen vier Minuten

KSV Hessen KS II - SV 07 Eschwege 5:0 (1:0)
5:0 gegen Eschwege: KSV-Reserve entscheidet Spiel zwischen der 52. und 55. Minute.

Von Wolfgang Bauscher | HNA-Sportredaktion

Kassel. Haushoch überlegen zeigte sich die zweite Mannschaft des KSV Hessen ihren Gästen vom SV 07 Eschwege über die gesamte Dauer. Doch die Entscheidung im Heimspiel der Fußball-Verbandsliga Nord führten die Löwen binnen kürzester Zeit herbei. Zwischen der 52. und 55. Minute zogen sie von 1:0 auf 4:0 davon und triumphierten am Ende mit 5:0 (1:0).

Weil die Konkurrenz aus Flieden und Lehnerz derzeit wenig Souveränität beweist, darf sich der KSV wieder leise Hoffnungen auf Platz zwei machen. Hingeben will sich ihnen allerdings keiner der Beteiligten. „Wir schauen von Spiel zu Spiel, zumal wir am Mittwoch die schwere Aufgabe in Lehnerz vor der Brust haben", hielt sich Trainer Claus Schäfer ebenso bedeckt wie seine Schützlinge. Und das, obwohl sie sich gemessen an den schwachen Vorstellungen nach der Winterpause allmählich ihrer Form aus Spätsommer und Frühherbst annähern.

Allerdings trafen sie gegen die vor dem Abstieg kaum noch zu rettenden Eschweger auf einen in der Defensive anfälligen Kontrahenten. Vor allem die weiten Pässe auf die KSV-Angreifer stellten die Gäste ständig vor kaum lösbare Probleme. Alle fünf Treffer resultierten daraus, jedes Mal ging ein Löwen-Spieler steil geschickt auf Reisen und verwertete entweder selbst oder bediente den besser postierten Mitspieler. Verwunderlich angesichts guter Gelegenheiten, dass es bis zum Wechsel beim spärlichen 1:0 durch Dennis Joedecke (19.) blieb.

„Vor der Pause haben wir zu viel vergeigt, weil wir nicht clever genug spielten", kommentierte Claus Schäfer die zahlreichen ungenauen Vorlagen. In der Kabine forderte der KSV-Trainer, „mit mehr Gefühl" zu passen, und registrierte bald, dass seine Jungs sich an die Vorgabe hielten.

Vor allem in den besagten tollen vier Minuten passte alles zusammen, während den Gästen Hören und Sehen verging. Dennis Joedecke (52.) und zweimal Mario Kilian (54., 55.) sorgten für klare Verhältnisse, bevor Marco Heussner (81.). den Schlusspunkt setzte und der Eschweger von Nessen wegen Foulspiels die Gelb-Rote Karte sah (85.).

 

Mario Kilian - Mühe mit dem Jubiläumstor

Der Ruf eines Torjägers eilte ihm voraus, als er zu Saisonbeginn vom FSC Gensungen/Felsberg zur Reserve des KSV Hessen Kassel wechselte. Und Mario Kilian bestätigte die in ihn gesetzten Hoffnungen, traf, nur zwischenzeitlich durch eine Verletzung gebremst, wie am Fließband. 24 Treffer standen für den 21-Jährigen vor dem gestrigen Spiel zu Buche, doch das Jubiläumstor ließ auf sich warten. Einmal schloss er ungenau ab, einmal stand er im Abseits, einmal kam das Zuspiel von Manuel Pforr nicht an - es schien wie verhext. Dann die Erlösung: Von Dennis Joedecke geschickt, machte Kilian die 25 voll. Und weil's Spaß machte, ließ er sich nicht lumpen und Nr. 26 unverzüglich folgen. „Ernsthaft an das alles geglaubt habe ich nicht. Aber im Stillen ein wenig gehofft", bekannte der Stürmer und fügte an: „Schön ist das schon." (wb)

 

 

Aufstellung

Veröffentlicht: 02.05.2010

© KSV Hessen Kassel e.V.
Datum des Ausdrucks: 06.10.2024