Die "Löwen" bleiben am SV Darmstadt 98 dran

KSV-Trainer Hans-Ulrich Thomale ließ das erste Mal seit seinem Amtsantritt in der Winterpause mit drei echten Stürmern (Julio Cesar da Rosa, Thorsten Bauer und Adem Usta) von Beginn an spielen. Für den angeschlagenen Christoph Keim (Knieprobleme) spielte Nico Radler neben Markus Krause und Thorsten Schönewolf in der Dreier-Abwehrkette. Während neben Christoph Keim auch Tobias Nebe (Zerrung) und Nico Steffen (Rot-Sperre) ausfielen, konnte "Löwen"-Keeper Zoran Zeljko doch spielen. Sein Einsatz stand wegen Adduktorenproblemen bis kurz vor dem Spielbeginn nicht fest. Zur Not wurden mit Norman Stollberg und Frank Lehmann deshalb gleich beide Ersatztorhüter auf dem Spielberichtsbogen nominiert.

Nun aber zum Spiel: Der KSV begann forsch und erspielte sich bereits in den ersten Minuten sehr gute Möglichkeiten. Zunächst strich ein von einem Gäste-Spieler abgefälschter Schuss knapp am Klein-Karbener Gehäuse vorbei (3. Minute), 60 Sekunden später blieb Thorsten Bauer mit seinem Kopfball glücklos. Doch nach 12 Minuten war es dann soweit: Sebastian Busch war im Gäste-Strafraum von den Beinen geholt worden und Slawomir Chalaskiewicz verwandelte den fälligen Foulelfmeter sicher zur "Löwen"-Führung (18. Saison-Tor).
Auch im Folgenden bestimmte der KSV zu jeder Zeit das Spiel. Die Taktik des KSV Klein-Karben, mitspielen zu wollen, ging nach hinten los und war spätestens nach der berechtigten Roten Karte gegen Andreas Ruß wegen einer Notbremse (36. Minute) völlig über den Haufen geworfen. Das 2:0 der "Löwen" war demnach nur eine Frage der Zeit. Zunächst vergab Slawomir Chalaskiewicz eine gute Möglichkeit (37. Minute), doch fünf Minuten vor der Halbzeitpause war es Thorsten Schönewolf, dem das hochverdiente zweite KSV-Tor an diesem Nachmittag gelang. Nach einem Gewühl im Gäste-Strafraum schoss er zu seinem 2. Saison-Tor ein.

In den zweiten 45 Minuten setzten die "Löwen" da an, wo sie zuvor aufgehört hatten: Sie erarbeiteten sich Torchancen in Hülle und Fülle, behielten aber oftmals vor dem Klein-Karbener Tor nicht die Nerven. Trotzdem sollten noch zwei weitere Tore hinzukommen: Zunächst trug sich Sebastian Busch in der 61. Minute nach einem platzierten Flachschuss in die Torschützenliste ein (2. Saison-Tor), eine Viertelstunde vor dem Ende markierte Thorsten Bauer den 4:0-Endstand. Dies war bereits sein 25. Saison-Treffer, mit dem er die Führung in der Torschützenliste vor dem Zweiten Sascha Gies (SV Buchonia Flieden), der bisher 21-mal erfolgreich war, weiter ausbaute.

VON MICHAEL BREHME


KSV Hessen Kassel: Zeljko - Krause, Schönewolf, Radler - Tews, Busch (81. Istenic), Chalaskiewicz, Rudolph - Cesar da Rosa, Bauer (77. Kayacik), Usta (84. Sandiford).

KSV Klein-Karben: Krause - Keßler, Yasaroglu, A. Ruß, Sarfo - Hartig, Haffner (45. Azadan), Mustafic, Jakupi (36. Cue) - Zimmermann (62. Raimondi), H. Ruß.

Tore: 1:0 Chalaskiewicz (12., Foulelfmeter), 2:0 Schönewolf (40.), 3:0 Busch (61.), 4:0 Bauer (75.).

Bes. Vork.: Rote Karte: A. Ruß (KSV Klein-Karben / 36.).

Schiedsrichter: Alexander Hofmann (Fischbach).

Zuschauer: 2000.




Stimmen zum Spiel:

Jürgen Loos (Trainer KSV Klein-Karben): "Es gab in dieser Saison nur zwei Spiele, wo ich froh war, dass sie abgepfiffen wurden. Das eine war gegen Ober-Roden und das andere heute gegen den KSV Hessen. Wir hatten nicht den Hauch einer Chance und hätten noch höher verlieren können. Ich wünsche dem KSV alles Gute für den Kampf um die Meisterschaft."



Hans-Ulrich Thomale (Trainer KSV Hessen Kassel):"Wir haben bis zur roten Karte von Klein Karben sehr guten Fußball gespielt, was danach kam, zähl ich jetzt nicht. Ich habe meinen Jungs gesagt, dass Tore auch wie Punkte zählen können. Da hätte heute mehr passieren müssen. Julio Cesar habe ich heute nicht ausgewechselt, weil ich im zeigen wollte, dass er auf dem richtigen Weg ist, auch wenn er alleine drei 100 prozentige Torchancen versiebt hat. Unsere Chancenauswertung war letztendlich leider mal wieder nicht so, wie ich mir das wünsche."

Fotos: Carsten Müller

>>> weitere Bilder vom Spiel