Löwen nehmen Auswärtshürde

Germania Ober-Roden - KSV Hessen 0:3 (0:1)
Trainer Thomale mit seiner Elf nach Sieg beim Aufsteiger zufrieden.
Rund eine Stunde durfte sich der KSV Hessen Kassel an der Tabellenspitze wähnen. Doch auch nach dem 28. Spieltag in der Fußball-Oberliga Hessen bleibt alles beim alten.
Der SV Darmstadt 98 ist dank der beiden späten Treffer zum 2:0 bei der zeitgleich ausgetragenen Partie gegen die Amateure der Frankfurter Eintracht weiter Klassenprimus, die Mannschaft von Trainer Hans-Ulrich Thomale weiter erster Verfolger.

Fakt ist aber auch: Mit dem verdienten 3:0 (1:0)-Erfolg bei Aufsteiger Germania Ober-Roden am gestrigen Abend trug Kassel seinen Teil dazu bei, dass es in Hessens höchster Spielklasse im Aufstiegskampf weiter spannend zugeht.

Mit der Konkurrenz wollte sich Thomale unmittelbar nach der Partie zunächst aber gar nicht auseinander setzen. "Wir müssen unsere eigenen Spiele gewinnen. Und da bin ich sehr zufrieden, dass uns das in den beiden schweren Auswärtsspielen gelungen ist", sprach der Trainer den Sieg in Ober-Roden und zuletzt beim FSV Frankfurt an. Dann legte er aber doch verbal nach. Es sind noch sieben Spiele. Da kann noch viel passieren. Was genau, ließ er offen. Was er meinte, ist naheliegend - ein Patzer des SV 98. In Ober-Roden jedenfalls erfüllte seine Mannschaft die Pflicht.

Doch wer weiß, wie die Partie gelaufen wäre, wenn der Germane Erich Braun nach fünf Minuten ins Tor getroffen hätte. Hypothetisch: Er traf nur den Pfosten. Auf der Gegenseite machte es Thorsten Bauer indes besser. Der KSV-Torjäger traf mit beherztem Schuss zum 0:1 (27.) - die Begegnung kippte zugunsten der Gäste aus Nordhessen. Und als Julio Cesar acht Minuten nach der Pause gar auf 2:0 (53.) erhöhte, war die Partie entschieden. "Meine Mannschaft hat nach dem 0:2 nicht mehr an sich geglaubt", erkannte Ober-Rodens Coach Peter Lack. Die Folge waren zunehmende Unsicherheit und Unzufriedenheit in Reihen der Gastgeber.

Die Gäste derweil übernahmen mehr und mehr die Kontrolle. Und sie schlugen daraus auch Kapital. Der für den verletzten Tobias Nebe ("Ich hoffe, es ist nur eine Oberschenkelzerrung und kein Muskelfaseriss") eingewechselte Sebastian Busch nutzte das Durcheinander in der Ober-Rodener Abwehr und stellte den verdienten Endstand her. "Ein Resultat, das mich sehr zufrieden macht", schloss Thomale seine Analyse. Vollkommen zurecht.


<i>(Oliver Strerath/HNA-Sportredaktion, 19.04.04)</i>

<i>Foto: Julio Cesar, der langsam wieder zur alten Form findet und das 2:0 erzielte</i>

Aufstellung

Veröffentlicht: 08.07.2003

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Datum des Ausdrucks: 06.10.2024