
Die Elf von Trainer Wolfgang Zientek musste wegen einiger gesundheitsbedingter Ausfälle von Stammspielerinnen im Vergleich zum letzten Spiel gegen Allendorf/Eder verändert auflaufen: Neben der Auflösung der Viererkette zeigte wieder einmal Abwehrspielerin Natalie Mücke, dass sie auch im Tor eine gute (und große) Figur macht.
Trotz der Umstellungen waren die Löwinnen über fast die gesamte Partie die spielbestimmende Mannschaft. Nur einzelne Phasen der Nachlässigkeiten störten den sonst sehr konzentrierten Auftritt der KSV-Damen.
In der 12. Minute eröffnete Lisa Lattermann mit einer scharf geschossenen Ecke, die den direkten Weg ins Tor fand, die Torflut für die Löwinnen. Nur kurze Zeit später konnte Obermelsungens Torfrau Nadine Mündel zwar noch einen Torschuss von Peggy Riedel abwehren, doch Pia Karimé stand goldrichtig und schob zum 2:0 ein. Kurz vor der Halbzeitpause köpfte erneut Karimé nach Flanke der starken Lattermann den Ball zum 3:0 in die Maschen. In dieser ersten Hälfte musste sich Natalie Mücke nur einmal beweisen - einen scharf geschossenen Ball auf die kurze Ecke konnte sie jedoch gut parieren.
Sieben Minuten nach Wiederanpfiff sorgten die beiden Pias für den nächsten Kasseler Treffer. Wieder war es Pia Karimé, die nach Vorarbeit von Pia Bohland zum 4:0 traf. Nach insgesamt 65 Minuten ergab sich die einzig echte Torchance für die Gäste: Jedoch scheiterte TSV-Stürmerin Jessica Quanz an Natalie Mücke. In der 72. Minute wurde die eingewechselte Kristin Müller im gegnerischen Strafraum gefoult und nachdem der Vorteil für die Löwinnen durch ein erneutes Foul an Müller abgepfiffen werden musste, wurde der Elfmeter für den KSV fällig. Diesen verwandelte Julia Hohagen zum 5:0, obwohl Obermelsungens Torfrau Mündel die Ecke geahnt hatte und den Ball noch berühren konnte. Kurz vor Ende der Partie krönte Katharina Zech einen Solo-Lauf durch die Mitte, indem sie locker in die linke Ecke einschob und so für den 6:0-Endstand sorgte.
Es ist zu vermuten, dass dem Meister Obermelsungen nach den ersten Gegentoren die richtige Motivation zum Aufbäumen fehlte. Trotzdem muss man anmerken, dass es „unter den Augen von ‚Neulöwe‘ Manfred Lattermann" zu einem „Schaulaufen" für den vorzeitigen Vizemeister der Verbandsliga Nord und nicht für den zu diesem Zeitpunkt hessenligauntauglichen Meister kam. Die Löwinnen haben einmal mehr bewiesen, dass sie mit breiter Brust in die Relegation zur Hessenliga gehen können.
Für den KSV spielten: Natalie Mücke, Janina Thür, Nadine Schäfer (63. Kristin Müller), Alice Metz, Julia Hohagen, Adelina Morina (73. Katharina Georgi), Katharina Zech, Pia Bohland, Lisa Lattermann, Peggy Riedel, Pia Karimé (78. Annike Boeder)
Tore für den KSV: 1:0 Lisa Lattermann (12.), 2:0 Pia Karimé (14.), 3:0 Pia Karimé (41.), 4:0 Pia Karimé (52.), 5:0 Julia Hohagen (72., Foulelfmeter), 6:0 Katharina Zech (87.)
Bericht: Janina Thür
Kommentar
Das war eine mega-starke Leistung, Mädels! Meister Obermelsungen wurde an diesem Nachmittag nicht nur besiegt, er wurde deklassiert und gedemütigt. Die Löwinnen zeigten sich einfach in allen Belangen überlegen, präsentierten sich wacher und energischer in den Zweikämpfen und wußten mit schnellem, präzisen Angriffsspiel zu gefallen. Das war eine anderthalb stündige, bittere Lehrveranstaltung in Sachen Spielkultur und Spielfreude für die Obermelsungerinnen, die sie so schnell nicht vergessen dürften.
Die von Trainer Wolfgang "Wolle" Zientek und seinem Team hervoragend eingestellten KSV-Frauen scheinen sehr gut gerüstet für eine spannende Relegationsrunde. In dieser Form jedenfalls müssen die Löwinnen keinen Gegner fürchten.
Eckart Lukarsch, 24.05.2010
Presseteam
Veröffentlicht: 20.12.2009