Junglöwen verschlafen Heimspiel

KSV Hessen U23 - SV Weidenhausen 2:3 (0:0)
Auch eine furiose Aufholjagd der U23 des KSV Hessen Kassel in den letzten Minuten des Spiel konnte die allemal vermeidbare Heimniederlage nicht mehr abwenden.

"Die haben doch die erste Halbzeit komplett verschlafen" ereifert sich ein Zuschauer gegenüber seinem Nachbarn. Recht hatte er, aber seine Kritik greift selbst bei wohlwollender Sichtweise zu kurz. Verschlafen haben die Junglöwen das Spiel exakt bis zur 62. Minute. Da klatschte  nämlich ein von Pascal Foremann verursachter Foulelfmeter an den Innenpfosten seines Gehäuses. Das wäre das 0:3 gewesen - so wurde es zum Weckruf für die Junglöwen.

Natürlich gab es auch in der ersten Halbzeit die ein oder andere Aktion auf das Tor der Adler aus Weidenhausen. Zum Beispiel eine Direktabnahme von Luca Bork mitten in den kalten Novemberhimmel, einen wuchtigen Kopfball von Mentor Latifi über das Tor nach einer Ecke und einen schönen Schuß von Yusuf Barak knapp am rechten Giebel vorbei.

Keine dieser Aktionen bedurfte des Eingreifens von Torhüter Andreas Graz. Claus Schäfers Team machte zwar das Spiel, das aber pomadig, langsam und meist wenig effektiv. Weidenhausen fand in der ersten Halbzeit überhaupt nicht statt. Die stolzen Adler degenerierten zu Hofhühnern, die immer in eigener Strafraumnähe bedächtig vor sich hin pickten.

Dennoch gelang es den Junglöwen aus ihrer Feldüberlegenheit kein Kapital zu schlagen. Die beiden Spitzen, Mario Kilian und Daniel Spieth hingen in der Luft und bekamen keine nennenswerten Zuspiele. Ein 0:0 der uninteressanteren Art war die Folge, als der Schiedsrichter nach 45 Minuten die erste Halbzeit beendete.

Gelang es den Junglöwen im bisherigen Verlauf der Saison durch eine überzeugende zweite Halbzeit noch so manches Spiel zum Guten zu wenden, so sollte das heute leider nicht gelingen. Aus heiterem Himmel schlug Weidenhausen, sicher sogar für die mitgereisten eigenen Anhänger überraschend, eiskalt zweimal hintereinander zu. Zunächst überwand Dirk Sterzing den KSV-Keeper Pascal Formann mit einem Flachschuß zur 1:0 Führung in der 58. Minute. Nur zwei Minuten später gelang dem Weidenhausener Maikel Buchenau ein Sonntagsschuß aus etwa 16 Metern Entfernung in den linken Winkel des KSV-Tores. Weitere zwei Minuten später hätte Weidenhausen sogar den Sack frühzeitig und endgültig zumachen können. Wieder tauchte ein Angreifer der nun präsenten und gefährlichen Adler alleine vor Formann auf . Der Torhüter versuchte ihm den Ball wegzufischen, griff in seine Beine und brachte den Stürmer zu Fall. Der folgende Elfmeterpfiff und die gelbe Karte für Foremann eine nur allzu logische Konsequenz.

Der flach geschossene Elfmeter klatschte, wie schon eingangs erwähnt, an den Innenpfosten und sprang von dort ins Feld zurück und wurde so zum Weckruf für die U23 des KSV Hessen Kassel. Die Junglöwen verstärkten ihre Angriffsbemühungen und zeigten nun endlich auch die Tugenden, die sie vorher vermissen ließen: Leidenschaft und Zielstrebigkeit. Der nun mit aller Macht stürmende KSV wurde nun allerdings, weit aufgerückt, von Weidenhausens drittem Streich überrascht. Ralf Kruse erlief sich ein schlampiges Abspiel  und hatte keinerlei Mühe in der 73. Minute auf 3:0 für seine Mannschaft zu erhöhen.

Spannend wurde es noch einmal durch das Anschlußtor von Mario Kilian in der 82. Minute zum 1:3, und als Daniel Spieth lediglich zwei Minuten später sogar das 2:3 gelang, lag der Ausgleich in der Luft. Weidenhausen wankte noch kräftig in den Schlußminuten, doch es fiel nicht.

Aus Sicht der Junglöwen eine sicherlich unnötige und vermeidbare Niederlage, die wieder einmal zeigt, daß man nur siegt, wenn man über die vollen neunzig Minuten bereit ist alles zu geben. Dies auf die letzten fünundzwanzig Minuten konzentrieren zu wollen ist einfach zu wenig.   

 

KSV Hessen Kassel U23: Formann - Latifi, Osmanoglu, Diederich, Keseling, Kilian, Husseini, Bork, Herbold, Barak, Spieth

SV Weidenhausen: Graz - Hahn, Schäfer (M.), Schäfer (S.), Berg, Henke, Gonnermann, Buchenau, Grede, Kruse, Sterzing

Zuschauer: ca. 250

Tore: 0:1 Sterzing (54.), 0:2 Buchenau (58.), 0:3 Kruse (73.), 1:3 Kilian (82.), 2:3 Spieth (84.)

 

Eckart Lukarsch, Presseteam
08.11.2009

 

Aufstellung

Veröffentlicht: 28.10.2009

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Datum des Ausdrucks: 24.04.2025