Ansätze lassen hoffen

KSV Hessen - Borussia Mönchengladbach 1:2 (0:1)
Alle Achtung, KSV Hessen! Der Fußball-Oberligist zog sich gestern Abend vor 8000 Zuschauern im Kasseler Auestadion beim 1:2 (0:1) gegen Bundesligist Borussia Mönchengladbach ganz beachtlich aus der Affäre.
In einem Testspiel zum Saisonauftakt ging der hohe Favorit durch Treffer von Spann (3.) und Pletsch (59.) zwar mit 2:0 in Führung, doch KSV-Neuzugang Rudi Istenic verkürzte per Foulelfmeter (82.).
Fußball-Adel verpflichtet. Ganz nach diesem Motto galoppierten die Fohlen frisch und flink ins Spiel. Ein genauer Steilpass des überragenden Schlaudraff auf den blitzschnell gestarteten Spann, eine geschickte Täuschung, und schon nach drei Spielminuten war Torwart Norman Stollberg mit einem Flachschuss bezwungen.0:1 - die Visitenkarte des haushohen Favoriten war im Auestadion frühzeitig abgegeben. Doch wer jetzt auf ein munteres Scheibenschießen der Mannen vom Bökelberg gewartet hatte, der wurde enttäuscht. Klar, der Bundesligist war weiter Chef auf dem Platz. Schnelligkeit (Schlaudraff, Spann), Technik (Ojigwe) und Zweikampfstärke (Carnell,Flöth) waren Trümpfe der Borussen - Schussgenauigkeit aber nicht. Ansonsten zeigte sich Torwart Stollberg mit starken Nerven als Fels in der Gladbacher Angriffsbrandung. So parierte der junge Schlussmann Schüsse von Schlaudraff (25. und 28.) sowie von Spann (36.) aus kurzer Entfernung. Aus diesem starken Rückhalt schöpfte der KSV Hessen Selbstvertrauen zu eigenen Angriffen. Diese liefen nicht selten über einen Unbekannten. Mit der Trikotnummer 23 sorgte der 32-jährige Rudi Istenic im Mittelfeld der Löwen für neue Impulse und mit einem Weitschuss (67.) fast für seinen ersten Treffer im Löwentrikot. Der Routinier war noch am Spieltag von Zweitliga-Absteiger Eintracht Braunschweig verpflichtet worden. Istenic konnte allerdings nicht mit der Dynamik eines Andreas Mayer konkurrieren, der gemeinsam mit Andre Breitenreiter (geht zu Holstein Kiel) vor dem Spiel von KSV-Chef Jens Rose mit einem Blumenstrauß verabschiedet wurde.
Nach dem Wechsel köpfte Pletsch zum 0:2 ins KSV-Gehäuse. Den spärlichen Gegenangriffen der Löwen blieb dagegen ein Erfolg versagt. Bis zur 82. Spielminute. Da brachte Borussen-Keeper Melka Bauer im Strafraum zu Fall - Elfmeter! Istenic setzte den Schlusspunkt zum nicht unverdienten 1:2.


KSV Hessen: Stollberg (73. Lehmann) - Radler, Krause, Keim - Steffen, Istenic, Kayacik (46. Tews), Mason (73. Menne), Rudolph (46. Busch) - Sandiford (46. Bauer), Usta (46. Owusu)

Mönchengladbach: Melka - Carnell, Asanin, Flöth, Korzynietz - Ojigwe, Schlaudraff, Kluge - Küntzel, van Lent, Spann. Nach dem Seitenwechsel: Melka - Eberl, Frederikson, Pletsch, Schul-Winge - Plate, Kirch, Ulich - Gaede, van Hout, Schwarz.

SR: Reuß (Witzenhausen).

Z: 8000

Tore: 0:1 Spann (3.), 0:2 Pletsch (59.), 1:2 Istenic (82.)


<i>Von Rolf Wiesemann

(HNA-Sportredaktion, KSV Hessen, Foto: Meyer, 28.06.03)</i>

Aufstellung

Veröffentlicht: 10.07.2003

© KSV Hessen Kassel e.V.
Datum des Ausdrucks: 06.10.2024