Das war eine ganz feine Mannschaftsleistung, was die Junglöwen aus Kassel da ablieferten. Von Beginn an hellwach und hochmotiviert kauften sie im Laufe der 90 Minuten den spiel- und laufstarken Petersberger Gastgebern immer mehr den Schneid ab.
Dabei gab zunächst der RSV Petersberg den Ton an. Mit schnellen Vorstößen, besonders über den agilen Boris Aschenbrücker, brachten die Gastgeber die zweite Mannschaft des KSV zunächst immer wieder in Bedrängnis. In dieser Phase offenbarten sich auch wieder die schon bekannten kleinen Abstimmungsmängel in der Kasseler Hintermannschaft. Zuordnungsprobleme in der Innenverteidigung und zu weites Wegstehen der Außenverteidiger von ihren Gegenspielern.
Bis zur 30. Minute gab es zwar ein ausgeglichenes Spiel, aber die deutlich besseren Chancen, die hatten die Gastgeber. Nur einem heute glänzend aufgelegten Pascal Foremann und einer signifikanten Petersberger Abschlußschwäche war es zu verdanken, daß der KSV zu diesem Zeitpunkt noch nicht zurück lag. Dennoch wurden gerade jetzt die Weichen in Richtung Erfolg gestellt. In der 36. Minute setzt sich Erwin Glogic prächtig in der eigenen Hälfte durch und passt präzise in der Lauf von Mario Kilian, der bereits hinter der Mittellinie in des Gegners Hälfte lauert. Dieser macht sich auf und davon, in Richtung Petersberger Gehäuse, versäumt es nicht, den ein oder anderen Gegenspieler gekonnt stehen zu lassen, spielt schließlich auch noch den herauseilenden Torwart aus und netzt kaltblütig flach zum 1:0 ein. Nur wenige Minuten später dann die Entscheidung: Einen scharfen Schuß kann der gute RSV-Keeper Motzkus nur zur Seite lenken, wo wieder Kilian zur Stelle ist und den Ball per Grätsche in der 44. Minute in das Petersberger Tor lenkt. Mario Kilian - einmal mehr die perfekte Symbiose aus trickreichem und dribbelstarken Mittelstürmer und Instinktfußballer. Immer am rechten Ort, zur rechten Zeit.
Nach der Halbzeitpause konnten die Junglöwen ihre spielerische Dominanz noch weiter ausbauen ohne jedoch weitere Tore erzielen zu können. Petersberg hatte zwar bei einigen Kontern auch noch die ein oder andere Möglichkeit, vergab sie allerdings meist recht kläglich. Nach 94 Minuten pfiff Schiedsrichter Eichhöfer die Partie ab.
Die 250 Zuschauer sahen ein packendes, ein intensives Spiel. Auf dem Rasen gab es für beide Parteien einige gelbe Karten, jedoch war das Spiel keinesfalls unfair. Die mitreißende Atmosphäre übertrug sich auch an den Spielfeldrand. Claus Schäfer bog und wand sich oft wie ein Aal und lebte jeden Ballkontakt seiner Schützlinge mit. Immer und immer wieder korrigierte und motivierte er vom Spielfeldrand seine Mannschaft, die es ihm mit einer bemerkenswert guten Leistung dankte.
Nach dem Spiel sitze ich im Auto und tippe schnell das Ergebnis in den Notebook, damit es möglichst schnell auf der Homepage des KSV erscheint. Es wird dunkel und ich fahre zur Ausfahrt des Parkplatzes am Petersberger Waidesgrundstadion. Dort steht der Mannschaftsbus und einige unserer Junglöwen erfrischen sich mit einem Getränk davor. Ich halte an, öffne die Tür und gratuliere den Jungs zu ihrer tollen Leistung. Claus Schäfer kommt gut gelaunt auf mich zu ... ich gratuliere auch ihm ... wir verabschieden uns und Claus sagt:" Wäre toll, wenn am Sonntag ein paar Jungs aus dem Fanblock zum Spiel gegen Süsterfeld kämen, damit richtig Stimmung in der Bude ist!"
Petersberg: Motzkus; Kirsch, Müller, Peikert, Habermehl, Schorstein, Bug, Thiele (72. Gaul), Aschenbrücker, Jaksch, Günther.
Hessen Kassel II : Formann; Glogic (80. Ehrig), Heussner, Hanske, Pavic, Osmanoglu, Diederich, Kilian, Hussein, Wittke (73. Vonholdt), Hennemuth (55. Barak).
Schiedsrichter: Christian Eichhöfer (Großen-Buseck)
Tore: 0:1 Mario Kilian (36.), 0:2 Mario Kilian (44.)
Zuschauer: 250
Eckart Lukarsch, Presseteam
21.08.2009
Veröffentlicht: 21.08.2009
