VfL Bochum gab sich keine Blöße

KSV Hessen - VfL Bochum 0:4 (0:2)
Bundesliga-Aufsteiger landet im Auestadion klaren 4:0-Sieg über den KSV Hessen Kassel.
Nichts da mit einer deftigen Überraschung. Beim Fußball-Testspiel zwischem dem Neu-Oberligisten KSV Hessen und dem VfL Bochum behielt der Bundesliga-Aufsteiger am Dienstag Abend vor 4000 Zuschauern wie erwartet klar die Oberhand. Beim 4:0 (2:0) im Kasseler Auestadion waren Christiansen, Graulund, Fahrenhorst und Buckley die Torschützen für die spielfreudigen Westfalen.

Tristesse also beim Löwen-Anhang? Mitnichten. Die Partie hatte noch nicht einmal begonnen, da brachen die Anhänger des KSV Hessen schon in Jubel aus. Julio Cesar, der so sehnlichst erwartete Dribbelkünstler aus Brasilien, lief zum Aufwärmen auf den Rasen des Auestadions. Doch Trainer Oliver Roggensack ließ seinen gerade erst eingeflogenen Joker (siehe News-Artikel) zunächst noch auf der Bank. Ansonsten aber bot der KSV-Coach bis auf Torhüter Zeljko seine Gala-Formation auf, die sich in der Anfangsphase auch ganz gut behaupten konnte.

Doch bald setzte der Bundesliga-Aufsteiger dank seiner Kombinationssicherheit und schnellem Direktspiel deutliche Akzente. Ideengeber Nummer eins: Wirbelwind Dariusz Wosz. Der kaum einmal gestörte Dribbelkünstler war im Mittelfeld ein permanenter Unruheherd für die Kasseler Abwehr, die bald erste Lücken aufwies. Eine davon nutzte Stürmer Christiansen im Nachschuss zur schnellen Führung (19.), die sein Nebenmann Graulund nach Flanke von Bemben auf 2:0 erhöhte (28.). Darüber hinaus stand Zeljko-Vertreter Frank Lehmann im KSV-Tor noch das Glück zur Seite, als Reis mit einem Fernschuss (31.) nur den Pfosten traf.

Und was hatten die ,,Löwen" den Bochumern entgegenzusetzen? Außer Kampfgeist nicht gerade viel. Das Mittelfeldspiel um den bemühten Andreas Mayer kam nicht richtig auf Touren. Zu oft wurde das Ballhalten übertrieben (Kajacik,Bauer), zu selten fanden die wenigen Direktspiele den richtigen Adressaten. Die in zwei vorherigen Testspielen gebeutelte VfL-Abwehr hatte wenig Aufregung zu überstehen. Die KSV-Spitzen Tommy Zanko und Thorsten Bauer hingen zunehmend in der Luft - oder liefen ins Abseits.

So blieben Chancen der Gastgeber Mangelware. Zwei halbwegs aussichtsreiche Kopfbälle von Bauer und Krause in Richtung Bochumer Tor. Das war`s dann auch schon in Durchgang eins.

Und nach dem Seitenwechsel änderte sich das Bild kaum. Der KSV, jetzt mit Cesar für Kajacik, weiter eifrig und bemüht - aber die klare Linie fehlte. Der Bundesligist dagegen - mit komplett umgekrempelter Elf - weiter dominant. Und auch treffsicher. Erst köpft Abwehrspieler Fahrenhorst (50.) einen Eckball zum 0:3 ein (dabei wurde Torwart Lehmann klar behindert). Dann vollendete Buckley sein Solo mit trockenem Torschuss (68.).

Der Rest der Spielzeit plätscherte als lockerer, fairer Trainingstest dahin, bei dem die Löwen weiter für ihre Chance arbeiteten. Allerdings vergebens. Die Bochumer blieben konzentriert bei der Sache. Keine Nachlässigkeit, kein Geschenk für die fleißigen Gastgeber. Der Ernst des Lebens in der Bundesliga steht zu dicht bevor.
VfL-Trainer Peter Neururer, bedankte sich für "das engagierte und faire Spiel". KSV-Coach Roggensack kam zu der Erkenntnis: "Die Treffer sind gefallen, weil wir noch nicht so gut harmonieren. Aber wir sind heute wieder einen Schritt weiter gekommen."

<i>(Rolf Wiesemann, HNA-Sportredaktion, 24.07.2002)</i>

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Aufstellung

Veröffentlicht: 05.07.2003

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Datum des Ausdrucks: 24.04.2025