
KSV- Coach Mirko Dickhaut nahm die Pokal- Partie, sehr zur Freude der rund 300 Zuschauer, ernst und hatte gegen die sich nach besten Kräften wehrenden Söhrewalder bis auf den verletzten Yusuf Barak und Kapitän Thorsten Schönewolf alle Mann an Bord.
Auch Niklas Hanske und Marcel Stadel, der nach seiner Diabetes-Erkrankung am Montag wieder ins Mannschafts-Training eingestiegen war. Auch Dienstagmorgen machte der 22jährige die Übungseinheit mit, um am Abend in Wellerode im KSV- Kader zu stehen.
Und nachdem seine Mitspieler unter der Sportplatzbeleuchtung der Söhrekampfbahn nach einer Spielstunde gerade durch Spielführer Christoph Keim das "halbe Dutzend" voll gemacht hatten, wurde Kassels Nr. 23 eingewechselt. Wenig später ermöglichten die Team- Kollegen dem sympathischen Abwehrspieler die Elfmeter-Chance. Marcel Stadel nutzte sie und vollendete sicher zum zwischenzeitlichen 9:0 aus Löwen-Sicht.
Das Spiel war längst entschieden und nun zur Nebensache geworden, denn dieser Moment war ein besonderer für Marcel und alle im Löwen-Rudel. Die Mitspieler eilten herbei und bejubelten diesen Treffer, als wenn er das Siegtor gewesen wäre. Marcel Stadel war sichtlich gerührt. Vor drei Wochen noch in Lebensgefahr schwebend und jetzt im Kreise seiner Teamkollegen gefeiert beim Comeback.
Abschließend sei die Spiel- samt Torchronologie nachgereicht! In einer unterhaltsamen Pokal-Partie, an der auch die Gastgeber ihren Anteil hatten. Insbesondere durch die akustische Performance aus den Lautsprechern. Zunächst zelebriert durch die Klänge von "Hells Bells" beim Einlaufen der Mannschaften, als sich KSV- Flügelflitzer Dennis Tornieporth wohl an ehemals aktive Zeiten am Stadion "Millerntor" und seine Heimspiele mit Kult- Klub FC St. Pauli erinnert fühlte. Oder nach der späteren Tormusik bei KSV- Treffern ("Manamana...")


Foto: Harry Soremski
Den Torreigen des KSV Hessen eröffnete im übrigen einer, der sich ja auch vorgenommen hat, endlich in der Liga sein Löwen-Einstandstor zu erzielten: Enrico Gaede. Aus der "Tiefe des Raumes" kommend, krönte der Stabilisator im defensiven Mittelfeld des KSV Hessen seine beherzte Einzelleistung mit einem trockenen Flachschuss aus 18 Metern (16.).
Im Viertelstunden-Takt ging es weiter und Thorsten Bauer stand da, wo ein Torjäger nunmal zu stehen hat. Nach einem satten Distanzschuss von links aus dem Halbfeld durch Dennis Tornieporth konnte der TSG-Torhüter nur abklatschen und Thorsten Bauer "staubte" ab (32.).
Folglich lag Lukas Lenz in Wellerode auf einer Wellenlänge mit Thorsten Bauer und so zog es den auf der rechten Außenbahn aufgebotenen Youngster ins Sturmzentrum, wo der 20jährige per Doppelschlag (37./43.) jeweils aus der Drehung für den 4:0- Pausenstand sorgte.
Mit dem Seitenwechsel kamen René Ochs (für Thorsten Bauer) und der spielfreudige Kevin Wölk (für Sebastian Gundelach), was auch zu der ein und anderen taktischen Formationsveränderung führte. Und zu weiteren Toren. Zunächst durch Harez Habib und der schönsten Spielkombination des Abends. Nachdem der 27jährige zuvor noch in aussichtsreicher Position am TSG-Torhüter gescheitert war, schloss der KSV- Mittelfeldspieler kurz darauf eine blitzschnelle Kombination über René Ochs und Enrico Gaede zum 0:5 (51.), und toppte die Aktion noch, in dem er den Ball per Absatzkick ins Tor beförderte.
Was folgte, waren KSV-Tore nach Standards. Zunächst durch Christoph Keim, der die Lederkugel nach einer Freistoßhereingabe von Dennis Tornieporth irgendwie aus Nahdistanz ins Netz bugsierte (62.). Dann traf Harez Habib per direkt verwandelten Freistoß zu seinem zweiten Treffer (65.), ehe Kevin Wölk nach einem Foul an Daniel Möller den fälligen Strafstoß sicher zum 0:8 verwandelte (69.).
Daniel Möller meldete auch beim 0:9 - wie erwähnt durch Marcel Stadels Strafstosstor - die Urheberrechte an, als sein Freistoßball in der gegnerischen Mauer zur Handarbeit eines TSGer wurde (75.).
Mit der Schlussminute durfte sich der 26jährige dann doch noch selbst in die Torschützenliste eintragen, nachdem zuvor bereits René Ochs das zweistellige Resultat erzielte (80.) und Mentor Latifi sowie Dennis Tornieporth im zweiten Abschnitt noch Aluminum-Treffer verzeichnet hatten.
In einem Monat, genauer am Mittwoch, den 22. April, geht es für die Löwen in der 2. Runde des Kasseler Kreispokal in Ihringshausen weiter.
Am kommenden Samstag, den 21. März, reisen die Löwen zum ersten Liga- Auswärtsspiel 2009 nach Schweinfurt, wo sie im Willy-Sachs-Stadion auf den gastgebenden TSV Großbardorf treffen (Anpfiff. 14 Uhr).
Für den Auftritt bei den "Galliern der Liga" wird es auch einen Löwen-Fanbus geben (siehe Beitrag an anderer Stelle der Homepage).
KSV Hessen: Wolf - Möller, Gundelach (46. Wölk), Latifi (63.), Heussner - Gaede, Keim - Lenz, Habib, Tornieporth - Bauer (46. Ochs). Bank: Lamczyk, Busch, Hanske, Streubert.
Herbert Pumann - KSV- Pressereferent
Dienstag, 17. März 2009
Veröffentlicht: 17.03.2009