Jubel in der Nachspielzeit
KSV Hessen II - TSG Wörsdorf 3:2 (1:1)
Von Wolfgang Bauscher
KASSEL. Wäre es beim 2:2 zwischen der zweiten Mannschaft des KSV Hessen Kassel und der TSG Wörsdorf geblieben, hätten die Löwen, auch wenn ihnen ein Punkt im Abstiegskampf der Fußball-Hessenliga wenig genutzt hätte, zufrieden sein müssen. Während der letzten Minuten standen sie nur noch mit zehn Akteuren auf dem Feld und bei zwei aussichtsreichen Gelegenheiten der Gäste kurz vor der Niederlage. Doch während der Nachspielzeit landete ein kluger Pass von Kevin Wölk beim urplötzlich frei stehenden Sebastian Pilch und dieser vollstreckte überlegt zum viel umjubelten 3:2 (1:1).
„Wir haben immer an den Sieg geglaubt und damit das erste von sieben Endspielen gewonnen", meinte der Torschütze erleichtert. Und tatsächlich lag es in erster Linie am großen Willen, dass der KSV an diesem Abend etliche Schwierigkeiten zu überwinden vermochte. Doch auch der für die Regionalliga-Mannschaft noch gesperrte Kevin Wölk trug daran maßgeblichen Anteil. Immer dann, wenn er sich in die Angriffe einschaltete, wurde es gefährlich. Das 1:0 erzielte er selbst, indem er den Ball vom linken Strafraumeck ins Netz zirkelte (16.), das 2:1 durch Philipp Herbold (58.) bereitete er ebenso vor wie die späte Entscheidung. Zwischenzeitlich glich die TSG durch einen umstrittenen, von Erkan Demirtas verwandelten Foulelfmeter (44.) sowie Jura Gros (66.), als die Löwen-Abwehr nicht im Bilde war, zweimal aus. Doch der KSV steckte beide Rückschläge und auch den frühen Ausfall von Michael Mason (19,), die Gelb-Rote Karte gegen Marcel Stadel (84.) und mehrere unglückliche Entscheidungen von Schiedsrichter Finke (Fulda) weg.
Kein Wunder, dass ein nach vier eigenen torlosen Begegnungen diesmal überglücklicher Trainer Michael Gibhardt für seine Elf anerkennende Worte fand. „Die Jungs haben trotz der Rückschläge nie aufgegeben, jeder war für jeden da. Schön, dass ihr hoher Aufwand belohnt wurde."
Spielerisch allerdings konnte der KSV selten überzeugen. Auch wenn die Torflaute bereits nach sechzehn Minuten endete, stockte der Aufbau zumeist früh. Schon an oder kurz hinter der Mittellinie fehlten die Anspielstationen, machte sich Ratlosigkeit breit. „Deshalb habe ich dazu aufgefordert, mutiger nach vorn zu spielen", versuchte Michael Gibhardt in der Pause, die eigene Offensive anzutreiben. Ein Übriges tat er, indem er nach dem abermaligen Ausgleich der TSG seine Viererkette zu Gunsten eines zweiten Stürmers auflöste. Das Risiko zahlte sich aus und der KSV darf weiter auf den Klassenerhalt hoffen. Zumal der Sieg und drei Tore gegen die stärkste Abwehr der Liga dem Selbstvertrauen der Löwen einen gehörigen Schub verleihen dürften.
Nicht nur die unterlegenen Wörsdorfer litten auf dem G-Platz. So musste der Unparteiische, vom TSGer Patrick Kürzer unglücklich angeschossen und am Kopf getroffen, minutenlang auf dem Feld behandelt werden. Und auch Teame Andezion nahm infolge eines Zusammenpralls medizinische Betreuung in Anspruch. Diagnose: eine leichte Gehirnerschütterung. Der Mittelfeldmotor wird eine Woche lang im Training fehlen.
Hessenliga: 32. Spieltag
Datum Zeit Heim Gast Ergebnis
17.04.2009 18:30 FSV Fernwald : OSC Vellmar 0:1 (0:0)
18.04.2009 15:00 Rot-Weiss Frankfurt : Germania Ober-Roden 0:2 (0:1)
18.04.2009 15:00 FC Bayern Alzenau : SC Borussia Fulda 4:0 (1:0)
18.04.2009 15:00 SC Waldgirmes : Hünfelder SV 3:2 (1:1)
18.04.2009 15:00 SV Buchonia Flieden : 1. FC Eschborn 5:3 (3:2)
18.04.2009 15:00 RSV Würges : Eintracht Stadtallendorf 2:0 (0:0)
18.04.2009 15:00 Viktoria Urberach : FSC Lohfelden 3:0 (2:0)
18.04.2009 17:30 KSV Hessen Kassel II : TSG Wörsdorf 3:2 (1:1)
19.04.2009 15:00 Kickers Offenbach II : KSV Klein-Karben -:- (-:-)
Tabelle 2008/2009
Spiele g. u. v. Tore Pkt
1 SC Waldgirmes 30 19 5 6 67:35 62
2 FC Bayern Alzenau 30 19 4 7 63:36 60
3 Viktoria Urberach 29 17 4 8 66:35 55
4 KSV Baunatal 30 14 5 11 68:55 47
5 1. FC Eschborn 30 13 7 10 51:40 46
6 Rot-Weiss Frankfurt 31 11 12 8 52:53 44
7 OSC Vellmar 31 12 7 12 42:50 43
8 Hünfelder SV 30 11 8 11 55:47 41
9 FSV Fernwald 31 10 10 11 45:42 40
10 Germania Ober-Roden 31 10 10 11 40:40 40
11 Eintracht Stadtallendorf 30 9 12 9 39:42 39
12 Kickers Offenbach II 28 9 10 9 48:44 37
13 KSV Klein-Karben 29 9 10 10 49:49 37
14 RSV Würges 30 9 11 10 38:38 37
15 TSG Wörsdorf 29 8 10 11 27:28 34
16 SV Buchonia Flieden 30 8 9 13 46:65 33
17 KSV Hessen Kassel II 30 8 9 13 32:55 33
18 SC Borussia Fulda 31 8 8 15 34:49 32
19 FSC Lohfelden 30 5 1 24 21:80 15
Veröffentlicht: 19.04.2009