Nach Trainingslager auf Reserve gegen BVB-Reserve

Borussia Dortmund II - KSV Hessen 2:0 (1:0)
Bei hochsommerlichen Temperaturen im Stadion "Diemelaue" in Warburg spielten die Löwen am Ende ihres mehrtägigen, intensiven Trainingslager beim 0:2 im Vorbereitung- Spiel gegen den West- Regionalligisten Borussia Dortmund II "auf Reserve". Außerdem schied nach 67 Spielminuten noch Marcel Stadel nach einem Pferdekuss aus und Trainer Mirko Dickhaut, der 20 Spieler einsetzte, hatte keine Möglichkeit mehr zu wechseln.

Die Partie bildete den Auftakt zur Sportwoche aus Anlass des 100jährigen Vereinjubiläums der Sportfreunde Warburg 08 und kam Dank dem Warburger Unternehmer und KSV- Gönner Wolfgang Linnenbrink zustande.

Ein Wiedersehen gab es im Stadion "Diemelaue" auch mit KSV- Neuzugang Mentor Latifi, der in der B- und A- Jugend bei Warburg 08 spielte. Der 24jährige Innenverteidiger bestach von Spielbeginn an mit einer tadellosen Leistung und bewies Zweikampfstärke. Doch auch die Nr. 4 des KSV Hessen machte in diesem Kräftemessen der beiden Klassenkameraden (wenn auch in unterschiedlichen Regionalliga- Gruppen) eine Erfahrung, die den Abwehrspieler womöglich weiter bringen wird. Denn ausgerechnet der erste und einzige Patzer des Abwehrrecken aus dem Kosovo, bescherte den agilen und spielfreudigen Borussen das Führungstor durch Sebastian Hille (42.).

Dennis Lamczyk bewies Reaktionsstärke (hier Archiv-Szene  gegen Wacker Burghausen)
zoomDennis Lamczyk bewies Reaktionsstärke (hier Archiv-Szene gegen Wacker Burghausen)
Foto: Roland Sippel

Vom Spielverlauf her verdient, denn KSV- Keeper Dennis Lamczyk war es bei zwei Paraden zu verdanken, dass die gelben Dortmunder nicht erst drei Spielminuten vor dem Pausenpfiff von Schiedsrichter Dimitros Gavrilas aus Oltentrop in Führung gegangen waren.

Seine größte Tat vollbrachte der 21jährige dann kurz vor dem Seitenwechsel, als die Nr. 1 der Löwen nach einem schnellen BVB- Konter gegen den allein auf ihn zustürmenden Christopher Kullmann rettete.

Im zweiten Abschnitt sollte die Nr. 9 der Dortmunder (55 Regionalliga- Einsätze für 1. FC Magdeburg) dann doch noch Grund zum Jubeln haben, als der 21jährige einen individuellen KSV- Fehler konsequent mit sattem Rechtsschuss zum 2:0 bestrafte. Unhaltbar für Tobias Wolf, der ab der 46. Minute beim KSV Hessen zwischen den Pfosten stand.

Überhaupt hatte KSV- Trainer Mirko Dickhaut neun Mal zur Pause gewechselt und nur Daniel Möller sowie Enrico Gaede spielten durch. Und dass nach dem strapaziösen Trainingslager, den tropischen Temperaturen und auf der laufintensiven Sechser- Position im defensiven Mittelfeld.

Der wertvolle Enrico Gaede war im übrigen auch am besten KSV- Angriff der Partie beteiligt, wobei nur knapp das Führungstor verpasst wurde. In Kombination mit dem immer besser ins Löwen- Spiel findenden Regisseur Kevin Wölk, setzte sich der 26jährige im gegnerischen Strafraum abgeklärt durch, bediente Kevin Wölk, dessen Direktschuss nur knapp am Tor des Ex- Zweitliga- Torhüters Lukas Kruse (38 Spiele für SC Paderborn in der 2. Liga) vorbei strich (40.)

Und Daniel Möller gelang in Halbzeit Zwei fast ein Freistoß- Tor, doch der 25jährige Lukas Kruse lenkte den fulminanten Flugball ins Toraus (76.). Zu diesem Zeitpunkt spielten die Löwen bereits zu Zehnt, da sich Innenverteidger Marcel Stadel nur wenige Minuten nach seiner Einwechslung mit dem Seitenwechsel einen "Pferdekuss" zuzog, zwar noch einige Zeit weiterspielte, um dann in der 67. Spielminute endgültig zu "passen".

Da das Wechsel- Kontingent der Löwen, ebenso wie die Spieler, erschöpft war (Thorsten Bauer absolvierte mit dem gesperrten Sebastian Pilch sowie dem noch nicht spielberechtigten Slava Petrukhin eine Laufeinheit rund um die "Diemelaue"), ging es für den KSV zu Zehnt weiter.

Mirko Dickhaut stellt notgedrungen in der Abwehr von Vierer- auf Dreier- Formation um. Daraus konnte der BVB kein Kapital schlagen und die Dezimierten in Schwarz überstanden die letzte halbe Stunde erstaunlich gut, was den Borussen- Kapitän und -Abwehrorganisator Uwe Hünemeier während des Spiels gar zu der Bemerkung "man merkt gar nicht, dass wir einer mehr sind" veranlasste.

Dennoch dürften die an diesem Abschlusstag einer kraftraubenden Trainings(-Lager)- Woche 20 zum Spieleinsatz gekommenen Löwen froh gewesen sein, als die Partie vorbei war.

Wie weit es beim KSV Hessen Kassel mit den beiden im Trainingslager und den letzten Vorbereitungsspielen getesteten Stürmern Eric Agyemang (28 Jahre, zuletzt 1. FC Magdeburg) und Lukas Lenz (19 Jahre, zuletzt A- Jugend BVB) weiter geht, wird Trainer Mirko Dickhaut zeitnah entscheiden.

Kommentar von Mirko Dickhaut zum Spiel gegen Borussida Dortmund II:

"Wir haben heute pro Halbzeit mit zwei unterschiedlichen Mannschaften gespielt und nur den 16. August im Kopf, wenn die Liga startet. Außerdem denkt man am Ende eines Traininingslagers, wo alle im Team super mit gezogen haben, nicht an das Ergebnis, da im Spiel die Handlungs- und Gedankenschnelligkeit nicht mehr so gegeben ist. Ich sehe somit die Partie nicht isoliert, sondern die ganze Woche, in der wir hart gearbeitet haben. Außerdem war unser Gegner heute einer auf Augenhöhe, der, wenn auch in der Westgruppe, in der gleichen Liga spielt. Wir haben die ganze Woche über sehr hart gearbeitet und trotzdem hat die Mannschaft heute Willensstärke gezeigt und gegen gehalten. Es war ein Spiel der Willensschulung. Auch oder gerade im Hinblick auf die in drei Wochen beginnende Liga- Runde."

KSV Hessen Kassel, Formation 1. Halbzeit: Lamczyk - Heussner, Hanske, Latifi, Keim - Osmanoglu, Gaede - Möller, Wölk, Wittke - Agyemang.

KSV Hessen Kassel, Formation 2. Halbzeit: Wolf - Barak, Schönewolf, Stadel (ab 67. verletzt ausgeschieden), Streubert - Möller, Gaede - Tornieporth, Bravo Sanchez, Ochs - Lenz.

Herbert Pumann - KSV- Pressereferent

Sonntag, 27. Juli 2008 - Warburg/Kassel

 

 

Aufstellung

Veröffentlicht: 27.07.2008

© KSV Hessen Kassel e.V.
Datum des Ausdrucks: 24.04.2025