Entwarnung! Die Lampen müssen nicht abgebaut werden! Im vierten Flutlichtpunktspiel im Auestadion gelang am Freitagabend der erste Sieg. Nach einem Unentschieden und einer Niederlage in der letzten Saison und einem 0:1 gegen Karlsruhe II in dieser Serie, endlich der erste "Dreier".
Von wegen Flutlichtfluch! Gleich der erste Löwenangriff landete im Tor von Ralf Hermanutz. Nach vier Minuten zog Rene Ochs einfach mal von der Strafraumgrenze ab - 1:0. Zwei Minuten später Angriff Nummer zwei. Nach einem schönen Anspiel von Tornieporth köpfte Bauer sein 12. Saisontor - 2:0. Pech, wer zu spät ins Stadion kam. Danach entwickelte sich ein interessantes Spielchen. Pfullendorf wurde offensiv, versuchte den frühen Rücktand wett zu machen. "Es war eine unterhaltsame Partie mit guten Kombinationen", sagte SCP-Trainer Walter Schneck nach dem Spiel. Dumm für ihn und seine Mannschaft, das es da schon 0:2 stand. Der KSV zog sich zurück, überliess den Gästen die Initiative. "Ein so frühes 2:0 ist ein schwieriges Ergebnis", erklärte Löwen-Coach Mirko Dickhaut später. "Wenn Du weiter nach vorne rennst, kannst Du ausgekontert werden. Und wenn Du zu tief stehst, ist es auch gefährlich". Der KSV wählte die zweite Variante. "Wir waren da in manchen Phasen zu passiv", kritisierte Dickhaut. Erst nach mehr als einer halben Stunden kamen die Löwen durch Bauer und Wölk zu weiteren Möglichkeiten. Auf der anderen Seite hatte Sari nach einer Ecke die Chance, doch sein Kopfball wurde vom starken Lamczyk über die Latte gelenkt. Für die Fans war der erste Durchgang nie langweilig. Sie sahen zwei technisch starke Mannschaften und eine Partie auf gutem Niveau. Dem passte sich FIFA-Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer an. Unaufgeregt und souverän leitete er die Partie. "Da fühlte man sich gut aufgehoben", lobte Pfullendorfs Trainer Schneck.


Foto: Harry Soremski
Im zweiten Durchgang verflachte das Spiel. Die Fehlerquelle auf beiden Seiten stieg an, die Beine wurden auf tiefem Geläuf immer schwerer. Pfullendorf versuchte das Spiel zu beherrschen, echte Torgefahr strahlten sie dabei freilich selten aus. Für die Löwen boten sich nun Kontermöglichkeiten. Diese wurden allerdings viel zu selten konsequent zu Ende gespielt. "Wir haben es in dieser Phase versäumt, das 3:0 zu machen", monierte Dickhaut später. "Da hätte ich mir mehr Souveränität erhofft". Dicke Chancen zum entscheidenen Tor gab es nur wenige. In der 73. Minute spielte Rene Ochs Thorsten Bauer herrlich frei, doch dessen Heber angelte sich Hermanutz. Ansonsten spielte sich das Geschehen vorwiegend in der Zone zwischen den beiden Strafräumen ab. Gefahr gab es für die Löwen keine mehr. Die Flutlichtanlage im Auestadion darf stehen bleiben.
Oliver Zehe
KSV Hessen: Lamczyk - Möller, Schönewolf, Stadel, Keim - Busch, Gaede - Ochs, Wölk, Tornieporth - Bauer.- Trainer: Dickhaut.
SC Pfullendorf: Hermanutz - Deufel, Knackmuß, Narr, Falkenmayer - Toprak, Hagg, Konrad, Saccone - Beskid, Sari.- Trainer: Schneck.
Einwechslungen: 69. Habib für Busch, 88. Petrukhin für Tornieporth - 60. Gül für Beskid, 75. Stadelmann für Sari und Muzliukaj für Toprak
Zuschauer: 4.500 - Schiedsrichter: Kinhöfer (Herne)
Gelbe Karten: Fehlanzeige
Tore: 1:0 Ochs (4.), 2:0 Bauer (6.).
Veröffentlicht: 07.11.2008