Löwen bei Premiere mit VW- Trikots zur Wende und zum Sieg

Löwen bei Premiere mit VW- Trikots zur Wende und zum Sieg

KSV Hessen - VfL Wolfsburg II 2:1 (0:1)
Dank einer erheblichen Leistung- Steigerung im zweiten Abschnitt, drehte der KSV Hessen Kassel im Auestadion gegen den VfL Wolfsburg II (RL Nord) im letzten Vorbereitung- Spiel einen 0:1- Pausenrückstand und siegte am Ende verdient mit 2:1. Christoph Keim per Kopf, nach Vorlage von Kevin Wölk (57.), und René Ochs, volley aus elf Metern (65.), trafen binnen acht Minuten. Das Team von Trainer Mirko Dickhaut trat erstmals mit dem Logo des neuen Haupt- und Trikot- Sponsor Volkswagen an.

Bei der Generalprobe für die in einer Woche beginnende Regionalliga- Saison, in der die Löwen zum Auftakt bei Greuther Fürth II (Samstag, 14 Uhr im "Playmobilstadion" und die "Jung- Wölfe" bereits am Freitag bei Hertha BSC Berlin II antreten, benötigte der diesmal komplett in rot angetretene KSV Hessen eine lange Anlaufzeit.

VfL- Keeper Patrick Platins vor Thorsten Bauer, dem wegen Abseits ein feines Tor verwehrt wurde
zoomVfL- Keeper Patrick Platins vor Thorsten Bauer, dem wegen Abseits ein feines Tor verwehrt wurde
Foto: Roland Sippel

Bis auf eine sehenswerte Direktabnahme von Torjäger Thorsten Bauer nach langem Flugball von Innenverteidiger Mentor Latifi (13.), dessen Tor- Gültigkeit wegen angeblicher Abseitsstellung ausblieb, was mehr als fragwürdig erschien, lief bei den Löwen in der ersten Halbzeit nicht viel nach Vorne. Zu behäbig wirkte der KSV Hessen im Spielaufbau. Unnötige Ballverluste, Abstimmungsschwierigkeiten und kaum Torgefahr waren ebenso auffällig.

Demgegenüber bestimmten die Gäste um den 29jährigen Ex- Bundesligaprofi und Leit- Wolf Sebastian Schindzielorz das Spielgeschehen und gingen verdientermaßen mit 1:0 in Führung. Beim Tor sahen die Gastgeber nicht gut aus. Ein Freistoßflugball von halbrechts mit links durch Kevin Wolze, der ebenso wie drei weitere Akteure dem Bundesliga- Profikader der in grün angetretenen "Wölfe" angehört, landete an allen Spielern vorbei zur Verwunderung der KSVer und Dennis Lamczyk im Netz (20.)

Kurz vor der Pause hatte der 19jährige VfL- Mittelstürmer Mike Könnecke gar das 0:2 auf dem Fuß, doch der jung verheiratete KSV- Keeper Dennis Lamczyk parierte den Linksschuss per Fußabwehr aus nächster Nähe großartig (44.).

Nach dem Seitenwechsel bewies das Team um Spielführer Christoph Keim Charakter und es ging ein Ruck durch die Mannschaft. Marcel Stadel war für den angeschlagenen Florian Heussner, der sich nach unglücklichem Zusammenprall mit einem Wolfsburger und KSV- Keeper Dennis Lamczyk eine Jochbeinverletzung zuzog, gekommen und rückte in die Innenverteidigung. Von dort wurde Christoph Keim folglich ins defensive Mittelfeld beordert und Daniel Möller zurück auf die rechte Verteidigerposition gezogen.

Entscheidend waren jedoch nicht die Umstellungen, sondern dass die Löwen, so wie von Trainer Mirko Dickhaut gefordert, Wolfsburg nun massiv unter Druck setzten und ganz anders zu Werke gingen. Der Löwen- Lohn des nun betriebenen Aufwandes stellte sich schnell mit dem Ausgleichstor ein. Nach einem zunächst von den Gästen abgewehrten Eckball von Kevin Wölk, brachte der 23jährige KSV- Spielmacher den Ball ein zweites Mal in den VfL- Strafraum und bewährte sich mal wieder als Vorlagengeber vom Dienst. Mustergültig bedient, bewies der aufgerückte Christoph Keim freistehend sein perfektes Kopfball- Timing und vollendete mit seinem Haupt cool zum 1:1 (57.).

Erzielte per Volleyschuss das Siegtor: René Ochs (L)
zoomErzielte per Volleyschuss das Siegtor: René Ochs (L)
Foto: Roland Sippel

Der KSV Hessen blieb am Drücker und bot fortan viel Offensivdrang. Zunächst verfehlte Linksverteidiger Sascha Streubert nach einem abgewehrten Eckball des Gegners im Nachschuss aus der Distanz nur knapp das Gehäuse (60.). Wenig später dann die KSV- Führung, als René Ochs sich energisch nachsetzte und einen Abpraller volley aus elf Meterin in die Maschen drosch (65.).

Obwohl die Löwen den Vorwärtsgang beibehielten, galt es bei zwei Kontern gehörig aufzupassen. Dabei reagierte Keeper Dennis Lamczyk gegen den frei im Strafraum zum Schuss kommenden, eingewechselten Stürmer Dennis Riemer prächtig (70.) und hernach rettete Innenverteidiger Marcel Stadel in höchster Not zum Eckball (79.).

Fazit: aufgrund der zweiten Halbzeit ein verdienter Sieg, um - auch in Anbetracht der ersten Halbzeit - die Realität nicht aus den Augen zu verlieren und am nächsten Samstag von Beginn an hochkonzentriert und mutiger zu sein.

Anm.: Es fehlten diesmal auf KSV- Seite der etatmäßige Kapitän Thorsten Schönewolf, der wegen seiner Kiefern- OP noch ein Mal pausierte, nächste Woche in Fürth jedoch mitwirken dürfte, sowie Enrico Gaede, der mit dem KSV Hessen II im Hessenliga- Derby beim beachtlichen 3:0- Sieg in Vellmar mithalf und ja beim ersten Regionalliga- Spiel noch gesperrt ist. Nächste Woche wieder ins Mannschaftstraining einsteigen werden aller Voraussicht nach Rekonvaleszent Harez Habib und der angeschlagene Youngster Toni Bravo Sanchez.

Kommentare der Trainer

Bernd Hollerbach (VfL Wolfsburg II): "Das war ein gutes und wertvolles Testspiel. Kassel hat eine sehr gute Mannschaft. Wir haben viele letztjährige A- Jugendliche im Team, die sich erst im Seniorenbereich zurecht finden müssen. Ich wünsche dem KSV Hessen alles Gute in der neuen Saison".

Mirko Dickhaut (KSV Hessen): "Egal, ob gegen Wolfsburg II, Hannover 96 II oder Borussia Dortmund II, das waren allesamt gute Tests. Zudem gegen Mannschaften auf Augenhöhe und all diese zweiten Mannschaften von Bundesligisten sind meist sehr spielstark. Mit der ersten Halbzeit war ich bei uns heute nicht zufrieden. Da waren wir zu mutlos, ohne Leidenschaft und die zweiten Bälle kamen nicht. Nach der Pause agierten wir mutiger und haben mehr nach Vorne gespielt, wofür wir belohnt wurden. Heute erging es uns ähnlich wie Hannover 96 II gegen uns am Mittwoch, als diese ein Spiel in kurzer Zeit drehten. Das uns dies heut gelang und der Sieg sind gut für das Selbstvertrauen. Dazu kommt heute noch der Erfolg unserer 2. Mannschaft in Vellmar, über den ich mich sehr freue."

KSV Hessen: Lamczyk - Heussner (46. Stadel), Latifi, Keim (74. Osmanoglu), Streubert - Busch, Möller (80. Barak) - Ochs, Wölk, Tornieporth (80. Wittke) - Bauer (71. Lenz).

Schiedsrichter: Matthias Eibach (Schwalmstadt) - Zuschauer: 400.

Tore: 0:1 Wolze (20., Freistoß), 1:1 Keim (57., Kopfball nach Vorarbeit Wölk), 2:1 Ochs (65., Volleyschuss aus elf Metern)

Herbert Pumann - KSV- Pressereferent

Samstag, 9. August 2008

Aufstellung

Veröffentlicht: 09.08.2008

© KSV Hessen Kassel e.V.
Datum des Ausdrucks: 24.04.2025