Mehr Sanchez als Bravo

TSG Wattenbach - KSV Hessen 2:3 (1:0)
KSV Hessen gewinnt ohne Glanz Testspiel in Wattenbach 3:2.
Von Florian Hagemann (HNA-Sportredaktion)

SÖHREWALD. Vielleicht hätte der KSV Hessen Kassel deutlicher gewonnen, wenn er gestern im Kochduell gegen den TSG Wattenbach angetreten wäre. Schließlich haben die Spieler des Fußball-Regionalligisten in der vergangenen Woche auf ihrer dreitägigen Schiffstour viele ihrer Fähigkeiten ausgebaut: vornehmlich das Kochen. Sie haben Chili con carne zubereitet, Tortellini und Spaghetti Bolognese plus, denn die Soße zu den Nudeln war ein bisschen mehr als Bolognese, wie Insider berichten.

Eines aber taten sie nicht auf ihrem Schiff: Fußball spielen. Das merkten die annähernd 300 Zuschauer in Wattenbach gestern auch, denn beim 3:2-Sieg gegen den Gruppenligisten lief noch nicht sonderlich viel rund beim Favoriten. Für Trainer Mirko Dickhaut war das aber kein Wunder, schließlich liegt hinter den Mitgliedern der neu formierten Mannschaft erst eine richtige Trainingseinheit. Das Spiel diente somit eher, sich ein bisschen mehr zu finden, wie es der KSV-Coach ausdrückte.

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zoomThorsten Bauer vor seinem zweiten Treffer
Foto: H.Jaskolla

Gefunden haben die Akteure des Regionalligisten in erster Linie Thorsten Bauer, der auch in der neuen Saison offenbar das bleiben will, was er schon immer war: Thorsten Bauer. Er tritt lange nicht in Erscheinung und macht dann ein paar Tore. Gegen Wattenbach traf er zum 1:1 (49.) nach einem mustergültigen Pass des afghanischen Nationalspielers Harez Habib, zum 2:1 (65.) nach einer Ecke Dennis Tornieporths und zum 3:1 (72.), das er erzielte wie ein Klasse-Stürmer - ohne große Zicken vorher.

Seine Mitspieler taten sich schwerer - nicht nur beim Torabschluss, wobei es schon eine ziemlich große Kunst des Neuzugangs Antonio Bravo-Sanchez war, bei zwei Großchancen in der ersten Halbzeit den Ball nicht im Tor unterzubringen. Das war mehr Sanchez als Bravo.

Ein dickes Lob verdiente sich dagegen Wattenbach - und insbesondere Dennis Reinbold, der mit einem satten Linksschuss das 2:3 (83.) markierte. Das schönste Tor des Tages war auch sein schönstes seit Langem, wie er verriet - und außerdem „ein ganz besonderes Erlebnis". Ein Erfolgsmoment hatte auch Ahmet Sarioglu, der zum 1:0 (35.) getroffen hatte. Da lagen den Löwen wohl noch die Spaghetti im Magen.


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Veröffentlicht: 14.07.2008

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Datum des Ausdrucks: 24.04.2025