Ein Unentschieden zu Ollis Abschied

Ein Unentschieden zu Ollis Abschied

KSV Hessen - SV Wacker Burghausen 1:1 (0:1)
Mit einem 1:1-Unentschieden beendete der KSV Hessen die Saison 2007/08. Gegen Wacker Burghausen erzielte Tobias Willers in der 58. Minute den 1:1-Ausgleich, nachdem Florian Galuschka die Bayern in der 41. Minute in Führung brachte. Im Mittelpunkt standen aber Oliver Adler, der seine Laufbahn beendete, und Thorsten Bauer, der Torschützenkönig der Regionalliga Süd wurde.

Am Ende lag Wehmut über dem Kasseler Auestadion. Zum letzten Mal in dieser Saison lief die Mannschaft zu den Fans, zum letzten Mal gab es die Humba. Zum letzten Mal hütete Olli Adler das Tor. Zum letzten Mal trugen einige Spieler das Trikot mit dem Löwen. Nächste Woche beginnen die Vertragsgespräche. Ausser Thorsten Bauer und Thorsten Schönewolf gibt es keinen, der bereits einen Kontrakt für die kommende Spielzeit hat.

Doch zunächst die Fakten. Nach dem 1:1-Unentschieden verbesserte sich der KSV Hessen auf Platz 14. Die Löwen beenden die Saison mit 51:57 Toren und 38 Punkten. Zum ersehnten zehnten Platz fehlten am Ende 7 Punkte. Den Stuttgarter Kickers reichten 45 Zähler zum doch-noch-Sprung in die neue 3. Liga. Nach dem Spiel wurde bei vielen Fans fleissig gerechnet. Fünf Zähler mehr gegen Oggersheim, drei gegen die jungen Karlsruher und, und, und.... Eine müssige Diskussion. Letztlich bleibt festzuhalten, dass 14 Unentschieden bei der Drei-Punkte-Regelung am Ende doch wohl etwas viel sind. Die Mannschaft lebte nicht von der spieltechnischen Klasse sondern von Kraft und Teamgeist. So lange beides vorhanden war lebte die Hoffung von der dritten Liga.

Auch gegen Wacker Burghausen hätte es einen Dreier geben können. Gab es aber nicht. Dafür zum achten Mal in dieser Saison ein 1:1. Sicherlich war der Gegner, der schon fest in Liga 3 war, nicht mehr gallig. "Es war schwer sich zu motivieren", gab Trainer Peter Assion nach dem Spiel zu. Dennoch sahen die 2.500 Zuschauer ein munteres Spielchen. "In der ersten Halbzeit war es offen und ausgeglichen", sagte später KSV-Manager Marc Arnold. Dennoch führten die Gäste mit 1:0. Sekunden nachdem Thorsten Bauer die wohl größte Chance des gesamten Spiels hatte, knipste Florian Galuschka auf der Gegenseite das Tor für die Gäste. Vier Minuten vor der Halbzeit schien sich das Spiel munter in die Negativ-Bilanz der letzten Wochen einzureihen. Denn schon zuvor gab es ausreichend Möglichkeiten für die Löwen. Obwohl Thorsten Bauer diesmal einzige Spitze spielte, hatte der neue Torschützenkönig der Regionalliga Süd einige gute Bälle auf dem Schlappen. Doch Pech und ein fleissiger Torwart Benjamin Gommert verhinderten die Löwen-Führung. Auf der anderen Seite vergab der spätere Torschütze Galuschka schon nach 17 Minuten das 1:0 für Burghausen.

Es spricht für die Mannschaft, dass sie in der 2. Halbzeit doch nochmal zurück kam. "Nach den enttäuschenden letzten Wochen hat sich das Team am Riemen gerissen", freute sich Manager Marc Arnold. Sehenswerte Angriffe, immer wieder vom fleissigen Möller eingeleitet, brachten Burghausen ein ums andere Mal in Gefahr. Das Tor machte dann ein Verteidiger. Nach einem Eckball köpfte Tobias Willer das verdiente 1:1 in der 58. Minute.

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zoomThorsten Bauer mit der Torjägerkanone und Torschützen- könig der Regionalliga Süd -
Foto: Roland Sippel

Zu diesem Zeitpunkt lief ein Mann bereits seine Ehrenrunde, der in den letzten drei Jahren den KSV Hessen massgeblich mit geprägt hatte. Torwart-Ikone Oliver Adler verliess in der 56. Minute für immer seinen Kasten. Danach spielten sich dann denkwürdige Szenen im Auestadion ab. Alle zehn Feldspieler der Löwen eilten zum in schwarz gekleideten Ex-Oberhausener und umarmten ihn. Die Spieler von Wacker Burghausen machten es nach. Umarmungen und Shake-Hands vom Gegner. "Wenn ein so verdienter Sportsmann aufhört, ist es selbstverständlich, ihm alles gute zu wünschen", sagte Burghausens Trainer Adrion bei der Pressekonferenz.

Und noch ein anderer Löwe wurde geehrt. Thorsten Bauer wurde mit 19 Treffern Torschützenkönig der Regionalliga Süd. Aus den Händen von Club-Chef Jens Rose gab es dafür einen Rot-Weißen Blumenstrauß.

Die Saison 2007/08 ist nun Vergangenheit. Genauso wie die zwei Jahre in der drittklassigen Regionalliga. Der Verein erlebte tolle Siege und schmerzhafte Niederlagen. Den Klassenerhalt drei Runden vor Schluss in der letzten Saison. Die Gänsehaut gegen Bayern München im vollen Auestadion unter Flutlicht. Nun folgt eine neue Epoche für den KSV Hessen. Die Weichen werden in den nächsten Tagen gestellt. Und mit den gestellten Weichen wird auch die Wehmut vertrieben.

Oliver Zehe

 

KSV Hessen: Adler - Gölbasi, Schönewolf, Willers, Kümmerle - Beyer, Fiesser, Zinke, Keim, Möller - Bauer. - Trainer: Dickhaut

Wacker Burghausen: Gommert - Lastovka, Hertl, Rosin, Satilmis - Bonimeier - Oslislo, Mitterhuber, Solga - Galuschka, Bellerie. - Trainer: Assion

Ausgewechselt: 56. Lamczyk für Adler, 61. Schmidt für Keim, 75. Haas für Zinke - 46. Kudic für Oslislo, 56. Kurz für Galuschka, 88. Dausel für Mitterhuber

Zuschauer: 2.500 - Schiedsrichter: FIscher (Hemer/ Westfalen)

Tore: 0:1 Galuschka (41.), 1:1 Willers (58.)

Gelbe Karten: Kümmerle - Lastovka

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Veröffentlicht: 31.05.2008

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Datum des Ausdrucks: 06.10.2024