Kein Happy-End für die Löwen

Kein Happy-End für die Löwen

KSV Hessen - FC Bayern München II 2:3 (1:1)
Es hat nicht sollen sein! Bei der Flutlichtpremiere im Kasseler Auestadion verlor der KSV Hessen am Freitagabend 2:3 (1:1) gegen den FC Bayern München II. Vor der beeindruckenden Kulisse von 17.200 Zuschauern erzielten Thorsten Bauer und Thorsten Schönewolf die Tore für die Löwen.

Am Ende zitterte das Auestadion in seinen Grundfesten. Oliver Adler hielt es nicht mehr in seinem Kasten, er lief in den Münchener Strafraum. Alles was aus Kassel kam, berannte das Bayern-Tor. Nach dem 2:3-Anschlusstreffer von Thorsten Schönewolf in der 88. Minute, wollten die 17.200 den Ball ins Tor schreien. Es half alles nichts. Am Ende blieb es beim verdienten Auswärtserfolg der Regionalligamannschaft des FC Bayern München. Die Kasseler Schlussoffensive kam zu spät. Viel zu spät. Kein Happy-End für die Löwen.

Das es überhaupt noch einmal eng wurde, haben sich die Bayern selbst zuzuschreiben. "Wenn man seine Chancen nicht nutzt, muss man bis zuletzt zittern",monierte Bayern Trainer Hermann Gerland. "Das kann gegen eine kampfstarke Mannschaft wie Kassel auch mal schief gehen." Diesmal aber nicht. Dafür gab es zu viele Fehler im Spiel der Löwen.

 

"Wir haben heute freundlich Geschenke verteilt", grantelte so auch Löwen-Coach Matthias Hamann nach dem Spiel. In der Tat. Beim 0:1 in der 18. Minute konnte der flinke Matthias Schwarz ungestört aus 22 Metern aufs Tor schiessen. Dummerweise sprang der Ball kurz vor dem Tor auf, so dass Löwen-Keeper Oliver Adler ins leere griff. In die Kategorie "Geschenke" fällt auch Tor Nummer zwei der Bayern. Nach einer hohen Linke-Flanke in den Strafraum kam Stephan Fürstner nach Gölbasis Störversuchen ins straucheln. "Das war ein individueller Fehler von Turgay, egal, ob der Strafstoß berechtigt war oder nicht.", kritisierte der Löwen-Coach. Sikorski war`s egal - er verwandelte humorlos zum 1:2.

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zoomThorsten Bauer (KSV) (R) im Zweikampf gegen Daniel Sikorski (FC Bayern München II)
Foto: Roland Sippel

Dieser Treffer kurz nach der Pause war der Knackpunkt im Spiel der Löwen. Vorher ging schon einiges danaben, danach riss der Faden völlig. "Einige waren total überdreht und übermotiviert. Jeder wollte es vor dieser Kulisse besonders gut machen", analysierte Matthias Hamann nach dem Spiel. Die Kampfkraft der Löwen kam durch viele individuelle Fehler nicht mehr zur Geltung. Die Bayern konnten ihre technische Überlegenheit nun immer besser nutzen. "Insbesondere die Flanken von uns waren heute katastrophal, die Bälle sind immer wieder rausgeflogen". Matthias Hamann war alles andere als zufrieden. Der Wille war bei jedem einzelnen da. Aber die flinken Bayern waren einfach nicht zu bändigen. Im Mittelfeld fehlte der verletzte Denis Berger. "Das ist einer, der mal was überraschendes machen kann", vermisste Hamann seinen Spielgestalter.

Es kam wie es kommen musste. Mit einer tollen Einzelleistung erzielte Matthias Schwarz das 3:1 (67.). Es spricht für die Löwen, dass es danach nicht zur kompletten Demontage kam. Tapfer kämpften die diesmal ganz in Rot gekleideten Nordhessen gegen das drohende Unheil an. Begünstigt durch den geradezu fahrlassigen Umgang der Bayern mit ihren Kontermöglichkeiten. Immer wieder spielten sich die wuseligen Sikorski, Schwarz und Yilmaz Chancen heraus, allein der Abschluss fehlte.

Nachzutragen ist noch das 1:1. Genau zum richtigen Zeitpunkt, nur wenige Minuten nach der Bayern-Führung. Nach einem tollen Pass von Jan Fiesser auf Andreas Haas, wurde der Löwen-Stürmer von Bayern-Torwart Thomas Kraft von den Beinen geholt. Strafstoß und Gelbe Karte für den Münchener Schlussmann. Thorsten Bauer machte es trotz brodelnder Kulisse ganz abgezockt und traf zum zwischenzeitlichen Ausgleich. Es folgten einige gute Aktionen der Löwen. Die besseren Chancen hatten aber weiterhin die kleinen Bayern. Sekunden nach dem Bauer-Ausgleich mussten Adler und anschliessend die Querlatte für die Löwen retten.

Lange Zeit zum Wunden lecken haben die Löwen nicht. Bereits am Dienstag geht es wieder unter Flutlicht weiter. Um 19.30 Uhr kommt mit dem VfB Stuttgart II die nächste, spielstarke U-23 eines Erstligisten. Und dann soll es auch ein Happy-End für die Löwen geben.

Oliver Zehe

 

KSV Hessen: Adler - Gölbasi, Willers, Schönewolf, Kümmerle - Beyer, Busch, Zinke, Fießer - Bauer, Haas.

FC Bayern: Kraft - Celozzi, Linke, Niedermeier, Heinze - Saba - Fürstner, Ekici, Schwarz - Sikorski, Yilmaz.

Ausgewechselt: 64. Bayrak für Zinke, 68. Strobel für Gölbasi, 77. Schmidt für Busch - 55. Nagorny für Ekici, 82. Kokocinski für Schwarz, 85. Schütz für Yilmaz

Zuschauer: 17.200 Schiedsrichter: Anklam (Buchholz)

Tore: 0:1 Schwarz (18.), 1:1 Bauer (26., Foulelfmeter), 1:2 Sikorski (50., Foulelfmeter), 1:3 Schwarz (67.), 2:3 Schönewolf (88.)

Gelbe Karte: Kraft (26. nach Foul an Haas)


Video der Pressekonferenz

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Veröffentlicht: 02.05.2008

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Datum des Ausdrucks: 24.04.2025