Mit einem 3:1 in die heißen Wochen

KSV Hessen Kassel - SC Pfullendorf 3:1 (2:0)
Durch einen 3:1- Arbeitssieg gegen den SC Pfullendorf ist der KSV weiter auf Kurs 3. Liga. Vor 3.700 Zuschauern im Auestadion erzielten Beyer, Haas und Willers die Treffer für die Löwen.

"Das ist eine solide Ausgangsbasis für die letzten sieben Spiele", freute sich Trainer Matthias Hamann nach dem Schlußpfiff. Durch das 3:1 gegen den SC Pfullendorf hüpft der KSV Hessen wieder auf Tabellenplatz neun in der Tabelle. Doch die ist enger als je zuvor. Zwischen dem fünfzehnten, der SV Elversberg, und dem siebten, dem FC Bayen München, liegen ganze sechs Pünktchen. Heiße Wochen in der Regionalliga.

Heiße Wochen, für die der KSV gut gerüstet ist. Nach zwei Siegen in Folge ist genügend Selbstvertrauen da, um nächste Woche auch in Siegen zu bestehen. Und danach kommen dann die Bayern ins rappelvolle Auestadion zur Flutlichtpremiere. Heiße Wochen für den KSV Hessen.

Das Spiel gegen die Pfullendorfer begann für die Löwen wunschgemäß. Nach einer kurzen Phase des Abtastens übernahm der KSV die Regie. "Kassel war einfach durchschlagskräftiger und hatte eine höhere Laufbereitschaft", analysierte der Gästetrainer Michael Feichtenbeiner später. Gölbasi nach schöner Einzelleistung (12.) und Bauer mit dem Kopf (15.) hätten schon die Führung erzielen können. Die war dann Daniel Beyer vorbehalten. Nach einer sehenswerten Kombination über Thorsten Bauer und Andreas Haas kam der Ball zum Blondschopf, der einfach mal draufhielt. 1:0 nach 19 Minuten, der ideale Start für den KSV. Und weiter ging es. Michael Kümmerle hatte nur 120 Sekunden später Tor Nummer zwei auf dem Schlappen, scheiterte aber. Das Tor machte dann weitere zwei Minuten später Andreas Haas. Und was war das für ein herrlicher Treffer! Thorsten Bauer schlenzte den Ball aus dem Mittelfeld gefühlvoll auf den Ex-Pirmasenser, der nahm das Leder mit der Brust an, liess abtropfen - und knallte die Kugel mit dem Vollspann in den rechten, oberen Torwinkel. Ein Tipp für die ARD-Sportschau: Eine Bude, die in die Auswahl zum Tor der Woche gehört. Bemerkenswert, dass der Schütze gehandicapt ins Spiel gegangen ist. "Er hatte Migräneattaken und war erst am Freitag wieder dabei. Vielleicht sollte er in Zukunft vor jedem Spiel mit dem Kopf gegen die Wand laufen, wenn er danach solche Tore macht", feixte Hamann.


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zoomZweikampf zwischen Torschütze Daniel Beyer (KSV) (vorne) und Daniel Isailovic (SC Pfullendorf)
Foto: Roland Sippel

Der KSV war weiter Chef im Ring, bis Ende der ersten Halbzeit Nachlässigkeiten aufkamen. "Wir hätten da konsequenter auf das 3:0 spielen müssen", monierte Matthias Hamann. Glück für die Löwen, dass die Gäste viel zu harmlos waren, um den KSV in Gefahr zu bringen. Doch so richtig zufrieden war der Löwen-Coach nun nicht mehr. "Die Viererkette machte einige Fehler, insbesondere die Innenverteidigung hat mir nicht immer gefallen".

In der zweiten Hälfte waren die Gäste dann besser präsent. "Da hat meine Mannschaft Charakter gezeigt", freute sich Michael Feichtenbeiner. Begünstigt wurde das dadurch, dass der KSV in einigen Szenen mit dem Gedanken wohl schon unter Flutlicht spielte. Dennoch gab es weitere gute Möglichkeiten. Thorsten Bauer nach toller Vorarbeit von Michael Kümmerle (50.) und der giftige Sebastian Busch aus 22 Metern (69.). Im Mittelfeld fehlte nun Denis Berger, der von Hamann in der Halbzeit gegen Martin Scholze ausgetauscht wurde. "Denis hatte muskuläre Probleme, da wollten wir beim Stand von 2:0 kein Risiko eingehen". So plätscherte die Partie vor sich hin, bis dann doch noch Treffer Nummer drei fiel. Nach einer Ecke von Martin Scholze stieg Tobias Willers im Fünfmeterraum am höchsten und markierte sein erstes Tor für die Löwen.

Statt was für die Tordifferenz zu tun, baute man dann jedoch einen geschlagenen Gegner wieder auf. Zunächst scheiterte Muzliukaj mit seinem Heber (82.), bevor wenige Augenblicke später der Gegentreffer fiel. Nach einem Eckball herrschte im Fünfmeterraum der Löwen Konfusion, Marco Konrad konnte abstauben - 1:3. Es hätte noch schlimmer kommen können. Sekunden später zielte Muzliukaj nur knapp am rechten Torpfosten vorbei. "Gegen stärkere Gegner können solche Nachlässigkeiten böse ausgehen", kritisierte Hamann sein Team.

Wie auch immer. Am Ende steht ein klarer und verdienter 3:1-Erfolg für den KSV. Durch die Niederlagen von Regensburg und Reutlingen sind die Löwen nun wieder unter den Top Ten der Regionalliga Süd. Und dabei soll es auch bleiben. "Wir sind gerüstet", sagt Hamann.

Heiße Wochen in der Regionalliga, heiße Wochen für die Löwen.

Oliver Zehe

 

KSV Hessen: Adler - Gölbasi, Willers, Schönewolf, Kümmerle - Beyer, Busch, Zinke, Berger - Bauer, Haas.

SC Pfullendorf: Wolff - Toprak, Kiefer, Trefziger, Zimmermann - Konrad - Gerster, Knackmuß, Flum - Calamita, Muzliukaj.

Ausgewechselt: 46. Scholze für Berger, 72. Fiesser für Haas, 75. Möller für Busch - 46. Isailovic für Toprak und Gül für Knackmuß, 75. Deufel für Gerster.

Zuschauer: 3.700. Schiedsrichter: Fischer (Leer)

Tore: 1:0 Beyer (19., Vorarbeit Haas, Bauer, Berger), 2:0 Haas (23., Vorarbeit Bauer), 3:0 Willers (70., Vorarbeit Scholze), 3:1 Konrad (83.)

Gelbe Karten: Willers (4. GK), Adler - Konrad, Kiefer

 


- Videobreicht des HR: Sport am Samstag

 


- Video der Pressekonferenz

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Veröffentlicht: 19.04.2008

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Datum des Ausdrucks: 24.04.2025