Ein Österreicher führte Löwen auf die Rodenbacher Alm
SV Roßbach - KSV Hessen 0:0 (0:0)
Vorweg: Natürlich soll Thorsten Schönewolf - wie seit Jahren - KSV- Kapitän bleiben, doch Trainer Matthias Hamann tendiert dazu - wie bereits in England beim FC Liverpool bewährt - dass auch andere Akteure mal als Spielführer die Mannschaft anführen.
Hintergrund der Maßnahme des innovativen Löwen- Coaches : Belohnung für gute Leistungen an den Spieler und um ihn noch mehr in die Verantwortung zu nehmen.
Vor ca. 150 Zuschauern wurde die Partie auf dem gepflegten Sportplatz namens "Rodenbacher Alm", der Heimstätte des TuS Rodenbach (Kreisliga B), bei Nieselregen und nasskühler Witterung von Christian Ogait (frisch gekürter Schiedsrichter des Jahres von Rheinland- Pfalz) um 18.35 Uhr angepfiffen.
Die KSV- Torchancen vor der Pause im Stenogrammstil:
14. Spielminute: Maßflanke von rechts durch Daniel Beyer - Sebastian Wojcik am "langen Pfosten" frei, Ballannahme, Rechtsschuß, Pfosten.
45. Spielminute: Foul an Erich Strobel an der Strafraumgrenze - zentral. Günstige Freistoßposition. Spielführer Denis Berger lief an, schlenzte den Ball flach um die Mauer, doch SV- Keeper Guido Graf war am Boden und hielt den Ball sowie den 0:0- Halbzeitstand fest.
Die zweite Halbzeit begannen die Löwen mit acht neuen Spielern. Bis auf das überzeugende Innenverteidiger- Duo Schönewolf und Willers sowie Berger also eine komplett veränderte Mannschaft.
Auch beim Gegner wurden einige Spieler- Wechsel vorgenommen, wobei nach dem "Halbzeit- Wechsel- Spiel" fortan klar die Löwen den Ton angaben. Vor allem die Dribbler und Linksbeiner Martin Scholze und Denis Berger trieben wiederholt ihr Team an. Auch die Standards der beiden brachten die SV- Abwehr in Verlegenheit. Nach einem Eckball von Scholze verpaßten Thorsten Bauer und anschließend der aufgerückte und in der Defensive auffallend abgeklärte wirkende Tobias Willers jeweils per Kopf nur knapp das Führungstor. Dann touchierte "Stoßstürmer" Mirko Tanjic mit einem 16-Meter-Flachschuß den Außenpfosten.


Foto: Jörg Niebergall
Der KSV Hessen blieb am Drücker. Denis Berger setzte sich filigran über links durch, schoß mit links und der reaktionsschnelle SV- Torhüter Graf bot sein ganzes Können auf.
Die gelegentlichen Roßbacher Konterangriffe bereinigten Thorsten Schönewolf, Tobias Willers und rechts in der Abwehrviererkette Arne Schmidt (auffallend selbstsicher und cool) souverän. Nur ein Mal musste Dennis Lamczyk im Tor eingreifen und hielt dabei den Ball sicher (70.). Auch das Abseitsstellen des Gegners funktionierte - ohne Zweifel Willers (nicht nur für viele KSV- Fans ja von der Motorik und Auftreten wie Per Mertesacker wirkend) und Schönewolf harmonieren bereits nach kurzer Kennenlernzeit.
Und nachdem Sebastian Busch grad noch allein vor Keeper Graf von diesem gestoppt wurde (81.), tauchte wenig später Willers frei vor Graf auf und der musste Kopf und Kragen riskieren, um seinen Kasten weiter sauber zu halten.
Eine Minute später folgte ein fulminanter 30-Meter- Schuß von Willers, doch wieder war Graf im Eck. Dann beim darauffolgenden Eckball schraubte sich aus wenigen Metern Tanjic hoch....doch wieder Endstation Graf. Eine Führung der Löwen war längst überfällig.
Die Löwen vollzogen in der Schlußviertelstunde ein wahres Powerplay, lediglich bei einem - allerdings gefährlichen Konter - rettete Arne Schmidt bravourös in höchster Not vor dem frei vor Lamczyk auftauchenden Schäfer. Ein Rückstand hätte jedoch den Spielverlauf total auf den Kopf gestellt.
Dann nochmal Thorsten Bauer beim Schuß (89.), ebenso Martin Scholze (90.), doch Teufelskerl Graf rettete seinem Team das für den Oberligisten schmeichelhafte 0:0.
Auf grund einer engagierten Leistung hatten die Löwen den Sieg verdient.
KSV Hessen Kassel: Adler (46. Lamczyk) - Möller (46. Schmidt), Schönewolf, Willers, Kümmerle (46. Keim) - Beyer (46. Oliev), Fießer (46. Scholze), Zinke (46. Busch), Berger - Strobel (46. Bauer), Wojcik (46. Tanjic).
Herbert Pumann - KSV- Pressereferent
Neuwied- Rodenbach, 11. Juli 2007
Veröffentlicht: 11.07.2007