Zwei blitzsaubere Konter- und Kopfballtore beim gelungenen Auftakt

VfR Aalen - KSV Hessen 0:2 (0:0)
Zwei Monate nach Heiligabend bescherten sich die Hamann- Schützlinge am 24. Februar 2007 mit zwei blitzsauberen Konter- und Kopfballtoren einen gelungenen Liga- Auftakt 2007. Neben dem 2:0-Sieg bei Remis- Spezialist VfR Aalen, überholte der KSV Hessen auch noch die Elf von Neu- Trainer Edgar Schmitt ("Euro-Eddy") in der Tabelle und nimmt derzeit sogar deren "Winterplatz" 10 ein. Ohne den kurzfristig an einem Magen- und Darmvirus in Aalen erkrankten Spielmacher Marc Arnold boten die Löwen eine geschlossene Mannschaftsleistung und kamen durch die Kopfballtore von Mario Klinger (1. Saisontor) und Thorsten Bauer (10. Saisontor) zu einem wertvollen "Dreier" im Bestreben nach dem Klassenerhalt.

Nach der Sommerpause ein 2:0- Auftaktsieg auswärts beim FC Bayern München II, nach der Winterpause ein 2:0- Auftaktsieg auswärts beim VfR Aalen. Ohne Zweifel, die Löwen sind mal wieder topfit aus der Vorbereitungsphase in die Liga- Runde gekommen. Nachdem (auch oder gerade physisch bedingt) der KSV Hessen in seinen fünf Spielen vor der Winterpause nicht siegreich blieb und der letzte "Dreier" vom 8. November beim 3:1 bei den Stuttgarter Kickers datiert, wollte das Team von Trainer Matthias Hamann - auch im Bewußtsein mit den drei "Winter- Neuzugängen" Berger, Kümmerle und Wojcik, die sich gleich auf Anhieb als die erhofften und avisierten Verstärkungen erweisen - von Beginn an offensiv orientiert agieren. Selbst der kurzfristige Ausfall des "KSV- Kopfes" Marc Arnold, den über Nacht im Mannschaftshotel in Aalen ein Magen- und Darmvirus befiel, konnten Kapitän Thorsten Schönewolf und Co. nicht aufhalten. Trainer Hamann reagierte und setzte auf eine ähnlich taktische Variante wie bei jenem erwähnten Erfolg Anfang November - unweit von Aalen entfernt im schwäbischen Stuttgart.

Die Löwen legten - gewohnt lautstark unterstützt von ihren im Fan- Bus angereisten Anhängern - vor offiziell vermeldeten 1.752 Zuschauern munter los. Bereits nach vier Spielminuten hatte Mario Klinger, der nach der Rückkehr von Dominik Suslik in die Innenverteidigung, endlich in seine "geliebte" Position im defensiven Mittelfeld aufrücken konnte, Thorsten Bauer per Pass "in die Tiefe" bedient. Der KSV- Torjäger, der die vier Liga- Einsätze zuvor und nach seinem "Traumtor" gegen den SV Wehen seither ohne Treffer blieb, nahm den Ball gekonnt mit, zog aus elf Metern ab, doch Wulnikowski parierte, wobei der VfR- Schlußmann Nachfassen musste.

Oliver Adler der gewohnt sichere Rückhalt

Mit Nachdruck unterstrich dann auf der Gegenseite einer der auffälligsten Aalener - Stürmer Marco Sailer - seine Torgefährlichkeit und Wendigkeit. Dribbelstark drang die Nr. 18 der "Schwarz- Weißen" über links in den Kasseler Strafraum ein, zog aus der Drehung blitzschnell ab, doch Oliver Adler war ebenso reaktionsschnell im Eck (10.). Apropos Aalener Angriffsattacken. Nach dem "Business-Treff" Mitte der Woche unter dem Motto "Stillstand bedeutet Rückschritt" und den prominenten Gast- Redern wie Ex- Leverkusens Manager Rainer Calmund, Ex- Weltmeister Guido Buchwald und dem amtierenden Manager des VfB Stuttgart - Horst Heldt - schwelgten wohl einige wieder in "Zweitliga- Spähren", was ja bei den Vereinsverantwortlichen das erklärte Ziel ist. Demgegenüber haben die Löwen vom 1. bis zum 21. Spieltag bisher ihr Ziel Klassenerhalt nie aus dem Blick (und Kopf) verloren. Konsequent verfolgten sie ihr Vorhaben, auch beim vor der Partie zwei Punkte besser platzierten VfR zu punkten.

Dabei hatte die bewährte Innenverteidigung um Thorsten Schönewolf und Dominik Suslik, dessen persönliche Erfolgsserie in der Regionalliga im übrigen auch bei seinem Comeback anhielt, Mitte der ersten Halbzeit eine brenzlige Phase zu überstehen. Erst stand KSV- Keeper Oliver Adler bei einem Distanzschuß von Maier goldrichtig (31.), dann klärte der 39jährige Rückhalt eine tückische Hereingabe von links - fast von der Toraußenlinie - durch den offensivstarken Hillebrand per Fußabwehr (33.) und als Dominik Suslik nach Sailers Kopfball- Hereingabe nurmehr in Richtung eigenes Tor abwehren konnte, war "Titan Olli" wieder aufmerksam (35.). Schließlich kam dann auch der frei durchstartende Sailer nach einem Abstoß wieder nicht an Olli Adler vorbei (37.).

Michael Kümmerle stärkte die KSV- Hintermannschaft

Nach dieser kurzen Drangphase der Gastgeber, befreiten sich die Löwen und der spielfreudige Neuzugang Denis Berger war so frei, um aus 18 Metern volley mit links abzuziehen, doch auch zu verziehen (39.). Während die Löwen kurz vor der Pause wieder Offensivdruck ausübten und Sebastian Wojcik sowie Mario Klinger in aussichtsreicher Position jeweils abgeblockt wurden, galt es bei Kontern - insbesondere auf Sailer - aufzupassen. Gleich zwei Mal rettete der solide aufspielende Michael Kümmerle in höchster Not. Halbzeit!

Wegbereiter Wojcik

In der zweiten Halbzeit setzte der KSV Hessen zunächst Akzente über rechts. Nachdem die Aalener Abwehr um den Hünen Malte Metzelder nach Flanken von Daniel Beyer zwei Mal klären kann, versuchen es die Löwen per Flachpaß. Und wie? Sebastian Wojcik - mit großem Aktionsradius - auf Jan Fießer, der direkt und in Spielmacher- Manier auf Thorsten Bauer, der aus elf Metern frei vor Wulnikowski den Ball am VfR- Keeper vorbeis schob. Doch leider auch am Tor (53.). Dennoch eine sehenswerte Aktion, die wenig später getoppt werden sollte.

Nach einer Standard- Aktion für den VfR Aalen in der Hälfte des KSV Hessen ging alles blitzschnell: Sebastian Wojcik auf Turgay Gölbasi, der über rechts unaufhaltsam und mit einer Maßflanke den ebenso schnellen Mario Klinger im Strafraum vorfand. Der Ex- Schalker, der beim Hinspiel noch im Kader des Bundesligisten S04 war, köpfte mühe- und für Torhüter Wulnikowski chancenlos zum 0:1 und seinem langersehnten ersten KSV- Regionalligator ein (63.). Nach über 2 1/2 Stunden war somit die Tor- Fastenzeit im Duell zwischen beiden Vereinen beendet.

Dublizität der Tore

Wie ein Spiegelbild und nach gleichem Strickmuster folgte in der 79. Minute das 0:2. Wieder fangen die Löwen einen gegnerischen Freistoß ab. Wieder Wojcik als Wegbereiter. Wieder marschiert ein KSVer über außen - diesmal Denis Berger und über links - und flankte präzise in den Strafraum, wo Thorsten Bauer sich energisch gegen Wulnikowski ein- und durchsetzte, um mit seinem zehnten Saisontor für die Entscheidung zu sorgen.

Zwischen beiden Toren lag allerdings auch noch eine Schrecksekunde im KSV- Strafraum, als Oliver Adler prächtig reagierte und beim Nachschuß Michael Kümmerle im rechten Moment das rechte Bein an der rechten Stelle hatte. Deswegen gebürt ihm, wie auch den anderen Neuzugängen, der Bericht- Abschluss. Ob Kümmerle, Berger oder Wojcik (die Zeit von Aksoy wird sicher auch noch kommen) - alle "Winter- Neuzugänge" sind bestens in der Mannschaft integriert und fühlen sich wohl im "Löwen- Lager", was sie auch mit ansprechenden Leistungen zurück geben. Weiter so!

In den nächsten drei Spielen trifft der KSV auf die Amateur- Teams der Bundesligisten des Karlsruher SC (Platz 9), 1. FC Kaiserslautern (auswärts) und VfB Stuttgart.

STIMMEN ZUM SPIEL:

Trainer Matthias Hamann: "Ein überragender Konter brachte uns das Führungstor. Es freut mich für unsere junge Mannschaft und die Neuzugänge, dass wir ein solch rundum gelungenes Spiel ablieferten und den Sieg verdient haben."

Trainer Edgar Schmitt: "Wir wissen jetzt, dass wir erst Mal gegen den Abstieg spielen. Meine Mannschaft hat gewollt, doch dann bekommen wir nach einem Eckball dieses - zugegeben - hervorragende Kontertor. Der Wille war da, doch ich hatte das Gefühl, dass wir heut kein Tor schießen."

Spruch des Tages:

"Wurde dir schon gesagt, dass in den letzten zehn Jahren beim VfR Aalen jeder neue Trainer sein erstes Spiel verloren hat" (KSV- Trainer Matthias Hamann vor Spielbeginn augenzwinkernd zu Edgar Schmitt, die sich aus aktiver Profizeit kennen)

STATISTIK:

VfR Aalen: Wulnikowski - Stickel, Alder, Metzelder, da Silva (83. Khalil) - Okle (67. Okic), Maier (67. Maric), Christ, Hillebrand - Sailer, Steegmann. Trainer: Edgar Schmitt.

KSV Hessen: Adler - Gölbasi, Schönewolf, Suslik, Kümmerle - Beyer (71. Busch), Klinger, Fießer, Berger - Wojcik (82. Mason), Bauer (86. Aksoy). Trainer: Matthias Hamann.

Schiedsrichter: Michael Sahler (Mutterstadt) - Zuschauer: 1.752

Tore: 0:1 Klinger (63.), 0:2 Bauer (79.)

Gelbe Karten: Hillebrand (18., Foulspiel), Okic (72. Unsportlichkeit), Christ (86., Foulspiel)

Herbert Pumann - KSV-Pressereferent

Samstag, 24. Februar 2007

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Veröffentlicht: 24.02.2007

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Datum des Ausdrucks: 24.04.2025