Es ging nichts bei den Löwen

KSV Hessen - SV Elversberg 0:2 (0:1)
Mit einer bitteren 0:2-Heimniederlage gegen die SV Elversberg hat sich der KSV in die Winterpause verabschiedet. Vor 3.600 Zuschauern im Auestadion erzielten Iyodo (36.) und Kolinger (65.) die Tore für die Saarländer.

Sie hatten sich viel vorgenommen, die Kasseler Löwen. Mit einem "Dreier" wollte man beruhigt in die Winterpause gehen. Einen komfortablen Vorsprung auf die Konkurrenz im Tabellenkeller heraus schießen. Das hat nicht geklappt. Das für die Löwen tolle Jahr 2006 endet mit einer Niederlage. Es war eines dieser Spiele, bei denen man bis in die frühen Morgenstunden des folgenden Tages kicken kann und dennoch kein Tor zu Stande bringt. Es ging nichts bei den Löwen. Gar nichts.

"Wir gehen ein bisschen auf dem Zahnfleisch. Gut, dass jetzt Winterpause ist", stellte Coach Matthias Hamann nach dem Spiel fest. In der Tat. Der Geist war durchaus willig, das Fleisch war schwach. Zu wenig Präzision, kaum Kombinationen, viele Fehler, keine Durchschlagskraft - der Substanzverlust der kraftraubenden Hinrunde wurde von einem nicht einmal starken Gegner brutal offengelegt. Unter dem Strich steht das schwächste Heimspiel in dieser Saison.

Dabei hat es für die Löwen gar nicht einmal schlecht angefangen. Bauer und Arnold hatten in der Anfangsphase die ersten Möglichkeiten. Doch Elversberg schaffte es, den Schwung aus dem Spiel der Löwen zu nehmen. "Wir wollten den Kasseler Anfangselan zerstören. Das ist uns gut gelungen", freute sich Elversbergs Trainer Brent Goulet. Die Abwehr der Saarländer stand wie eine Mauer, immer wieder war es der überragende Abwehr-Riese Larmine Cisse an dem sich Bauer und Co die Zähne ausbissen. So wurden die Aktionen der Löwen in der Folge immer plan- und ideenloser. Vorne lief beim KSV nichts zusammen. Und das die Mannschaft auch hinten anfällig ist, wurde spätestens nach einer halben Stunde offenkundig. Zinnow und Nagorny verpassten da noch die ersten Elversberger Möglichkeiten. In Minute 36 war es dann soweit. Der quirlige Zinnow konnte sich völlig ungehindert auf der rechten Angriffsseite austoben, sein Zuspiel verwertete der unzureichend gestörte Iyodo zum verdienten 1:0.

Auch nach dem Seitenwechsel wurde das Spiel der kraftlosen Löwen nicht besser. Im Gegenteil. Abdul Iyodo hatte kurz nach Wiederbeginn das 2:0 auf dem Fuß, scheiterte aber zweimal freistehend am glänzend reagierenden Oliver Adler. Die Minuten verstrichen, ohne dass beim KSV der Hebel umgelegt werden konnte. "Wir haben es heute einfach nicht geschafft, Druck aufzubauen", analysierte Hamann später. Die Flanken in den Strafraum wurden immer weiter, immer unpräziser und immer hilfloser. Möglichkeiten resultierten fast ausschließlich durch Weitschüße. Mit einem Konter in den Rücken der Abwehr machte die SVE schließlich in der 65. Minute den Sack zu. Der Ex-Offenbacher Dubravko Kolinger brauchte den Ball nur noch einschieben.

Und dann kam es, wie es an Tagen, an denen gar nichts geht, kommen muss. Pech kommt dazu. Viel Pech. Der eingewechselte Murat Turhan trifft nur die Unterkante der Latte (79.), Marc Arnold jagt freistehend den Ball volley in die Wolken (87.). "Wenn der KSV den Anschluß geschafft hätte, wäre es noch einmal eng geworden", schmeichelte SVE-Trainer Brent Goulet den Gastgebern. Es hätte aber auch ganz anders kommen können. Die Elversberger waren drauf und dran dem weit aufgerückten KSV richtig das Weihnachtsfest zu verderben. Maas und Delic verpassten jeweils freistehend eine kräftige Korrektur des Torverhältnisses. Aber auch so war es ein ganz bitterer Nachmittag für die Löwen. Wie es halt so ist, wenn gar nichts geht.

Oliver Zehe

KSV: Adler - Gölbasi, Schönewolf, Klinger, Keim - Dickhaut, Schwager, Beyer, Arnold - Bauer, Cesar.

SVE: Knödler - D. Schommer, Cisse, Birk, Kobaciak - Kolinger, Herzig - Böttjer, Zinnow, Iyodo - Nagorny.

Ausgewechselt: 62. Noutsos für Schwager, 75. Turhan für Cesar - 70. Maas für Kocabiak, 80. Bröcker für Birk, 87. Delic für Iyodo.

Zuschauer: 3.600. Schiedsrichter: Perl (München).

Tore: 0:1 Iyodo (36.), 0:2 Kolinger (65.).

Gelbe Karten: Dickhaut - Kocabicak

Stimmen zum Spiel:

Matthias Hamann (Trainer KSV): "So wie wir jetzt am Boden liegen, werden wir wieder aufstehen. In der Rückrunde werden wir mit frischen Kräften die Punkte wieder holen, die wir heute liegen gelassen haben. Was Neuverpflichtungen betrifft, wird sich bei uns in der Winterpause was tun".

Brent Goulet (Trainer SVE): "Der KSV wird nach der Winterpause wieder in Tritt kommen und den Klassenerhalt schaffen".

 

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Veröffentlicht: 09.12.2006

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Datum des Ausdrucks: 06.10.2024