Löwen in souveräner Manier zu drei Punkten

KSV Hessen - SV Erzhausen 5:0 (2:0)
Die Löwen bleiben dem Spitzenreiter aus Frankfurt weiter auf den Fersen. Mit 5:0 (2:0) fertigte der KSV Hessen den SV Erzhausen ab und verbesserte nebenbei auch noch das eigene Torverhältnis in einem einseitigen Spiel. Gleich zweimal konnte sich Thorsten Bauer in die Torschützenliste eintragen, außerdem waren Dominik Suslik, Pascal Groß und Vesselin Gerov erfolgreich.
Als Thorsten Bauer um 16.50 Uhr freudestrahlend zu einem letzten Sprint quer übers Spielfeld ansetzt, um mit seinen Fans die LaOla-Welle anzustimmen, ist die Oberliga-Partie des KSV Hessen gegen den SV Erzhausen schon wieder Geschichte.

Und der Torjäger hat allen Grund zufrieden zu sein, lieferte der Blondschopf in den neunzig Minuten zuvor doch zusammen seinen Mannschaftskollegen eine Klasseleistung ab. Fünf Tore standen letztendlich auf dem Konto der Löwen gegen die biederen Erzhäuser, allein an dreien davon war Kassels Nummer zehn direkt beteiligt.

Eins bereitete Bauer vor, zwei erzielte er selbst. Und wären in weiteren Situationen Torwart Qosa (17./35.) oder das Aluminium (19.) den Gästen nicht zur Hilfe gekommen, hätten es durchaus noch einige mehr werden können.

Ein unerwartet klarer Erfolg gegen die Südhessen also. In der Höhe vor allem deshalb überraschend, weil den Löwen mit den verletzten Dickhaut, Mason und Keim gleich drei Stammspieler fehlten.

Goce Malinov rückte für Dickhaut vor die Abwehr und machte ein richtig gutes Spiel, leitete immer wieder von hinten Angriffe ein und zeigte sich auch ansonsten sehr bissig im Zweikampf. Martin Wagner übernahm Masons Part auf Linksaußen und Armand Dellova agierte für Keim als Linksverteidiger.

Dass der 28-Jährige dort nur eine Notlösung war, sollte sich recht schnell zeigen. Immer wieder unterliefen dem Ex-Vellmarer in der Anfangsphase Stellungs- und Stockfehler. Verständlich insoweit, dass Dellova ansonsten rechts in der Viererkette oder im defensiven Mittelfeld beheimatet ist.

Und dennoch war es der Kosovo-Albaner, der den so wichtigen Führungstreffer einleitete. 26 Minuten sind gespielt, als Dellova den Ball bei einem Freistoß über die verdutzte Gästemauer hebt und Thorsten Bauer findet, der eiskalt vor Qosa zum ersten Mal einnetzt.

Und als Dominik Suslik zwei Minuten vor der Pause aus der eigenen Hälfte herangestürmt kommt und eine Arnold-Ecke mit Brachialgewalt ins Tor köpft, ist das Spiel bereits früh entschieden. Zumal sich die Südhessen jetzt mehr oder weniger ihrem Schicksal hingeben.

Denn in der zweiten Halbzeit ist es fast nur noch ein Schaulaufen, was die Löwen da auf das Grün des Auestadions hinzaubern. Schönes Kurzpasspiel und viele Offensivaktionen werden den 1.400 Zuschauern geboten, auch wenn es im Abschluss das ein oder andere Mal hapert.

So scheitern Wagner (56.) und Cesar (58.) mit Direktabnahmen an Keeper Qosa, der kurz vor Schluss verletzungsbedingt ausgewechselt werden muss. Auch Bauer kann nach einer Stunde und einer hervorragenden Vorabeit Cesars den Sack nicht endgültig zu machen, sondern verzieht aus fünf Metern um Millimeter.

Vier Minuten später aber ist es dann soweit. Arnolds Weitschuss kann der Torwart nur abklatschen lassen, der aufgerückte Bauer erreicht den Ball im Fallen noch und hebt ihn zu seinem 17. Saisontor in hohem Bogen in die Maschen.

Und auch danach spielen die Löwen weiter munter nach vorne und hebeln die labile Erzhäuser Viererkette ein ums andere Mal aus. Bezeichnend die Situation nach 69 Minuten, als mit Bauer und den eingewechselten Gerov und Groß gleich drei Löwen allein vor dem Keeper auftauchen.

Gerov entscheidet sich für die Flanke auf Groß, der ohne Mühe zum 4:0 einköpft. Acht Minuten später eine ähnliche Situation, diesmal passt Bauer quer zu Gerov, der für den Endstand sorgt. Sowohl für Groß und Gerov als auch zuvor für Suslik im Übrigen die ersten Oberliga-Tore im Löwen-Dress.

Alles in allem ein souveräner Sieg gegen einen defensiv eingestellten Gegner. Anders als beim schwachen 0:0 gegen die U23 der Frankfurter Eintracht ließ sich der KSV diesmal nicht frühzeitig aus der Ruhe bringen.

Vor den Augen von Ex-Löwe Andreas Mayer (33), der inzwischen beim norddeutschen Oberligisten SV Wilhelmshaven aktiv ist, also ein viel versprechender Auftritt, der am Ende aber auch nur drei Punkte wert ist.

Und der nichts an der Ausgangsposition für die letzten neun Saisonspiele ändert. Denn durch das 2:1 des FSV Frankfurt über Baunatal beträgt der Rückstand auf den Tabellenführer weiterhin sechs Punkte.

<i>08.04.2006
Von Michael Brehme</I>

<b>KSV Hessen:</b> Adler - Gölbasi, Schönewolf, Suslik, Dellova - Beyer, Malinov, Arnold, Wagner - Bauer, Cesar

<b>Erzhausen:</b> Qosa - Süß, Schulz, Flick, Clark - Riedl, Bodor, Selmanaj, Gollasch, Kizarmis - Ruß

<b>Spieler-Wechsel:</b> 59. Yosuf für Bodor, 69. Niasse für Kizarmis, 79. Reinhardt für Qosa - 61. Groß für Gölbasi, 62. Gerov für Cesar, 84. Cihan für Bauer

<b>Reservebank:</b> Bitzer (Tor) - Tabarrant, Cam, Bargu, Fließ

<b>Tore:</b> 1:0 Bauer (26.), 2:0 Suslik (43.), 3:0 Bauer (64.), 4:0 Groß (69.), 5:0 Gerov (77.)

<b>SR:</b> Jörg Werner (Großenenglis) - <b>Z:</b> 1.400

Aufstellung

Veröffentlicht: 08.04.2006

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Datum des Ausdrucks: 24.04.2025