"Bauer-Hattrick" bei Abschiedsspiel von Oliver Adler
FC Bayern Alzenau - KSV Hessen 0:3 (0:3)
Ansonsten war die Athmosphäre beim letzten Spiel des Jahres freundschaftlich wie selten in der Oberliga Hessen. Und dazu trugen die sympathischen Gastgeber ihren Teil bei. Alzenaus Bürgermeister plauschte nach dem Spiel mit den Löwen-Fans, Torwart Elvir Smaijlovic scherzte mit Thorsten Bauer, der ihm zuvor drei Buden innerhalb von nur zwanzig Minuten eingeschenkt hat und auch die beiden Trainer Matthias Hamann und Klaus Reusing hatten einige freundliche Worte für den jeweils anderen auf den Lippen. Da passte eine weitere Aktion der rührigen Franken in das vorweihnachtliche Bild. Alzenaus Masseur Giovanni Fallacara organisierte innerhalb weniger Tage eine Tombola zugunsten des an Krebs erkrankten Ex-Löwen Slawomir Chalakiewicz. "Wir haben 350 Lose für jeweils ein Euro verkauft, dazu kommen noch 50 Euro, die wir letzte Woche bei einer e-bay-Auktion erzielt haben", berichtete der sympathische Alzenauer stolz. Im Anschluss an die Pressekonferenz überreichte Fallacara den Betrag in Bar an Löwen-Boss Jens Rose.
Zum Spiel. Wie schon gegen Germania Ober-Roden schlugen die Löwen in der ersten Halbzeit erbarmungslos zu und nutzten ihre Chancen. Insbesondere Thorsten Bauer. Wie schon beim Hinspiel Mitte August, machte der Mann mit der Nummer zehn auch diesmal wieder drei Treffer. Diesmal sogar als Hattrick, innerhalb von nur zwanzig Minuten. "Das ist mir schon mal vor ein paar Jahren in Baunatal geglückt", freute sich der Blondschopf. "Alzenaus Torwart Smajlovic nahm es nach dem Spiel mit Galgenhumor. "Wenn der Thorsten jede Woche gegen mich spielen würde, wäre er schon lange Torschützenkönig". Bauer hatte am Ende sogar Mitleid mit dem Keeper. "Was will er denn machen, wenn ich dreimal völlig frei auf ihn zu laufe?". Alle drei Bauer-Tore fielen nach dem gleichen Strickmuster. Ein weiter Paß in die Tiefe, Bauer frei vor dem Keeper - Tor. Das Deckungsverhalten seiner Innenverteidigung in Halbzeit eins gefiel Alzenaus Trainer Klaus Reusing verständlicherweise überhaupt nicht. "Das war genauso desolat wie beim Hinspiel", grantelte der Coach der Unterfranken nach dem Spiel. In der Tat. Die "kleinen Bayern" liessen den Löwen viel zu viel Platz beim Kombinieren. Folgerichtig tauchte der KSV ein um das andere Mal frei vor Smajlovic auf. Neben Bauer hatte aber auch der andere Mann, der im Hinspiel drei Tore knipste, seine Möglichkeiten. Doch anders als im August, hatte Julio Cesar diesmal Pech und traf nur Pfosten und Latte. "Wir haben in den letzten Wochen deutlich an Stabilität zugelegt", freute sich Trainer Matthias Hamann über den gelungenen Auftritt seiner Mannschaft. Wobei auch er nicht verschwieg, das insbesondere in der ersten Halbzeit einige überflüssige Fehler das Gesamtbild etwas trübten. So kamen die Franken durch Giuseppe Pazienza noch zu zwei ganz ordentlichen Möglichkeiten. Dieser kam erst in der 10. Minute ins Spiel. Bei einem Zusammenprall zwischen Dominik Suslik und Benny Gödecke zogen sich beide Spieler eine Platzwunde zu und mussten ausgewechselt werden. Für Suslik kam beim KSV Turgay Gölbasi in die Partie.
Im zweiten Spielabschnitt verwalteten die Löwen nur noch das Ergebnis. "Wir wollten eigentlich noch das eine oder andere Tor machen, aber irgendwie klappte es halt nicht", sagte Thorsten Bauer nach dem Spiel. Da auch Alzenau nicht mehr all zu viel zustande brachte, wurden die die Füsse der Zuschauer von Minute zu Minute kälter.
So bleiben von diesen neunzig Minuten vor allem drei Dinge haften: Die drei Tore von Thorsten Bauer, die sympathischen Gastgeber um Masseur Giovanni Fallacara und natürlich der Abschied von Torwart Oliver Adler.
Oliver Zehe
KSV: Adler - Suslik, Schönewolf, Keim - Dellova, Beyer, Arnold, Dickhaut, Wagner - Cesar, Bauer.
FC Bayern Alzenau: Smajlovic - Wenisch, Hartmann, Kessler, Heininger - Prümm, Lenhardt, Russo, Wilz - Schönig, Gödecke.
Ausgewechselt: 10. Gölbasi für Suslik, 64. Groß für Arnold - 10. Pazienza für Gödecke, 64. Langstrof für Lenhardt.
Zuschauer: 500
Tore: 0:1, 0:2, 0:3 Bauer (14., 24., 34.).
Stimmen zum Spiel:
Matthias Hamann (Trainer KSV Hessen): "Es war für uns kein leichtes Spiel. Wir wussten, dass Alzenau zu Hause sehr stark ist. Wir haben inzwischen eine gewisse Stabilität, so dass sich unsere spielerische Qualität durchsetzt."
Klaus Reusing (Trainer FC Bayern Alzenau): "In der ersten Halbzeit waren wir einfach zu naiv. Wir wussten, wie gefährlich Thorsten Bauer ist, dennoch hatte er zuviel Platz. In der Pause hatten wir befürchtet, dass es wie beim Hinspiel endet, aber zum Glück hat Kassel einen Gang zurück geschaltet."
Archivfoto: Thorsten Bauer hatte in Alzenau mit seinem Hattrick allen Grund zur Freude.
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Veröffentlicht: 10.12.2005