Zweifache Bus-Panne, dreifache Punkte-Ausbeute

FSV Steinbach - KSV Hessen 0:2 (0:1)
Durch Tore von Christoph Keim per Kopf (32.) und Thorsten Bauer nach einer sehenwerten Kombination(74.) kam der KSV Hessen in seinem letzten Auswärtsspiel der Vorrunde dank einer geschlossenen und engagierten Mannschaftsleistung bei Aufsteiger FSV Steinbach verdient zu einem 2:0-Erfolg. Die Gastgeber hofften dabei vergebens auf den Trainerwechsel-Effekt sowie Spielortwechsel auf den Kunstrasenplatz. Bester Spieler auf dem Platz war der vorbildliche Impulsgeber Marc Arnold!
<br clear="all">Pannen vor und nach, doch keineswegs im Spiel!
Zunächst kapitulierte der Bus auf der Hinfahrt auf Höhe Melsungen wegen eines geplatzen Wasserschlauches. Mit einem Ersatz-Bus, doch keineswegs ersatzgeschwächt reisten die Löwen gen Steinbach weiter, da der KSV Hessen nach dem Heimspiel gegen Wörsdorf (3:0) zum zweiten Mal in dieser Saison personell "aus dem Vollen" schöpfen konnte.
Der Kopf des Teams - Trainer Matthias Hamann - machte sich denn auch lange "einen Kopf" bezüglich der Anfangsformation und berücksichtigte auch die Kunstrasenplatz-Konstellation!
Die zuletzte fehlenden Marc Arnold und Julio Cesar da Rosa kehrten zurück, Daniel Beyer, der laut seinem Coach zuletzt durch sehr gute Trainings-Leistungen überzeugte, erhielt vor Martin Wagner ebenso den Vorzug wie der kopfballstarke und aufmerksame Dominik Suslik (ebenfalls Lohn für Trainings-Engagement) vor dem mit starken Leistungen zuvor aufwartenden, zuletzt in Klein-Karben jedoch etwas hinter seinen Möglichkeiten zurück gebliebenen Eren Cihan.
Und dass Armand Dellova rechts in der Vierer-Abwehrkette statt Turgay Gölbasi zum Einsatz kam, begründete Matthias Hamann damit, dass er bereits fünf Offensivkräfte aufgeboten hatte und Armand defensivtreuer sei als der Ex-Baunataler.

<u>Fakt bleibt:</u> der Konkurrenzkampf um die Plätze ist im vollen Gange und scheint der Löwen-Leistung gut zu tun, denn alle rechtfertigten das Vertrauen. Besonders in die Pflicht nahm der KSV-Trainer die deklarierte Führungs-Achse Adler, Schönewolf, Dickhaut, Arnold und Bauer und ermahnte das Quintett in der Halbzeit noch mehr zur Verantwortung.

Zum Spiel, das - wegen eingangs erwähnter Fahrtverzögerung - vom tadellosen Schiedsrichter Tobias Stiehler mit 11minütiger Verspätung (wie schon zuletzt in Klein-Karben übrigens) angepfiffen wurde.
Obwohl die Gäste sich am Vormittag noch einer kurzen Eingewöhnung auf Kunstrasen in Kassel (beim FSV) unterzogen, benötigten sie auf derartigen Geläuf in Steinbach etwas Anlaufzeit.
Nach acht Spielminuten bestimmten die Löwen gegen den Tabellenvorletzten, der 24 Stunden zuvor Stefan Hassler (zuvor Co-Trainer bei Spitzenreiter FSV Frankfurt) als neuen Coach verpflichtet hatte, dann deutlich das Geschehen.

Zunächst scheiterte Thorsten Bauer mit einem Kopfball an Keeper Werner (8.), dann machte der dynamische Daniel Beyer nach einem Eckball von Marc Arnold am zweiten Pfosten aus seinem Kopfball und Freiraum zu wenig (10.). Als dann Julio Cesar da Rosa das Leder bereits am gegnerischen Torhüter vorbeigespitzelt hatte, rettete der von Trainer Hassler neu bestimmte Spielführer Boehnke (zuvor Rasiejewski) kurz vor der Torlinie (12.).
Kurz darauf verfehlte der Brasilianer mit seinem satten Distanzschuß aus halblinker Position das Steinbacher Gehäuse nur knapp (14.).
Dann riefen die Löwen ihr Potential an Spielkultur ab und demonstrierten einen Spielzug für Fußball-Ästheten.
Im Klartext und Detail: Beyer rechts per Hacke auf Julio Cesar, der blitzschnell auf "Spielsicherheits-Chef" Mirko Dickhaut, der leitet weiter auf den in blendender Spiellaune befindlichen Marc Arnold, der wiederum Beyer in Szene setzt, dessen Querpaß Thorsten Bauer nur um einen Tick zur längst fälligen Gäste-Führung verpasst (24.).

Die wurde dann nach einer Standard-Situation realisiert. Arnold gab von rechts die dritte KSV-Ecke herein, der aufgerückte Defensivakteur und Kopfballspezialist Christoph Keim schraubte sich höher als Keeper Werner und vollende mit seinem zweiten Saisontor zum 0:1 (32.)
Dann wieder eine dieser zügigen "Zack-Zack"-KSV-Kombinationen. Bugri zu Beyer, der endlich mal seine Flanken-Qualitäten praktizierte und Thorsten Bauer fand. Die Nr. 10 des KSV Hessen machte beim Kopfball zwar alles richtig, doch wieder mal erwies sich Steinbachs Spielführer Boehnke als Spielverderber und klärte auf der Torlinie (39.). Als dann auch der raffinierte Kopfball von Marc Arnold (von der Strafraumgrenze!) sein Ziel nicht fand, blieb es "nur" beim 0:1-Pausenstand.
Und nachdem der ehrgeizige Keeper Oliver Adler, der vor der Pause nahezu beschäftigungslos blieb, noch auf dem Weg in die Kabine murrte, wo mal wieder das einzige Manko lag (Chancenverwertung!), wies Trainer Matthias Hamann in der Kabine noch mal ausdrücklich darauf hin, was auch der Vereinsvorsitzende Jens Rose der Mannschaft bereits unter der Woche ultimativ zu verstehen gegeben hatte: "Fussball ist ein Ergebnis-Spiel"!

Wie nachhaltig das den Löwen in Erinnerung gerufen werden sollte,erlebten sie nach einer Spielstunde. Denn nachdem Marc Arnold freistehend mit einem kraftvollen jedoch zu unplatzierten Kopfball nach Maßflanke von Thorsten Bauer ebenso gegen Keeper Werner zweiter Sieger blieb (54.), wie kurz darauf mit einem Distanzschuß (59.), sollte sich die bis dato insgesamt zu geringe Chancenverwertung fast rächen, als ein anderer Marc (Steinbachs Schilhabl) auf der Gegenseite völlig freistehend halblinks zum Schuß kam und bei der ersten und einzigen Torchance der Gastgeber aus dem Spiel heraus nur knapp am langen Pfosten vorbei schoß (63.)

Auf der Gegenseite versuchte sich Christoph Keim zwar mit einem strammen Freistoßschuß aus 30-Metern, der jedoch Keeper Werner keine Schwierigkeiten bereitete (64.).
Dann ließ der KSV wieder mal seine Kombinations-Klasse aufblitzen: Bauer/Beyer über rechts im Duett, Keeper Werner verpasst, doch Francis Bugri auch (69.).

Dann endlich das erlösende und entscheidende 2:0 für die Löwen - eine Kombination in Perfektion! Wieder der öffnende und zündende Pass von Marc Arnold auf Julio Cesar, der gekonnt auf Daniel Beyer, dessen Querpass nach innen wo Thorsten Bauer ungehindert nur mehr einschieben brauchte. Nebenbei bemerkt: Respekt vor dem Torjäger mit seinem 10. Saisontreffer und fünften Tor in Folge!

In der Schlußphase bekam dann "Olli" Adler seinen einzigen Ball des Spiels zu halten, als der 38jährige Ex-Profi nach einem Freistoß des besten Steinbachers Boehnke gewohnt zuverlässig im Eck parierte (84.).

Keine Panne von Olli und seinen Vorderleuten diesmal beim überzeugenden Pflichtsieg in der Fremde, wo es ja zuvor zwei Niederlagen gab. Platzte dabei Trainer Matthias Hamann vor Wochen in Aschaffenburg noch "der Kragen", so war es diesmal auf der Rückfahrt kurz vor der Abfahrt Auestadion beim Ersatz-Bus der Reifen.

Die KSV-Kicker blieben unversehrt und werden ja bei den nächsten vier Partien (zuhause gegen FSV Frankfurt und Schwalmstadt, dann in Wattenbach und daheim gegen Ober-Roden) keinen Bus benötigen...!

<b>Stimmen zum Spiel:</b>

<b>Stefan Hassler (FSV Steinbach):</b> "Was Kassel heute hier gespielt hat war absolute Oberliga-Spitze. Unsere Mannschaft ist bis an ihre Grenze gegangen, doch der KSV war uns - besonders bei Standards - zu überlegen und hat verdient gewonnen. Meine Mannschaft wollte unbedingt auf dem Kunstrasenplatz spielen, weil sie dort ungeschlagen war und sich mehr ausgerechnet hat."

<b>Matthias Hamann (KSV Hessen):</b> "Das Spiel heute hat einen klaren Sieger verdient gehabt und das war meine Mannschaft! Wir hatten zuletzt eine turbulente Woche mit deutlichen Gesprächen. Wir werden jetzt genau und bewussst schauen, welche Spieler sich nach so einem Erfolg zurück lehnen oder die Füsse hoch legen und dann die Konsequenzen ziehen. Der heute gezeigte Siegeswille muss auch in den nächsten Spielen bleiben und wir wollen so schnell wie möglich unsere Leistung stabilisieren."

<b>FSV Steinbach:</b> Werner - Chabou, Greuel, A. Schmidt (72. Samun), Schilhabl - Rasiejewski, Boehnke, Kabaca, Sakarya - Abel, Peldzius. Trainer: Stefan Hassler.

<b>KSV Hessen: </b>Adler - Dellova, Schönewolf, Suslik, Keim - Beyer, Dickhaut (70. Malinov), Arnold (84. Groß), Bugri (84. Wagner) - Bauer, Cesar da Rosa. Trainer: Matthias Hamann.

<b>Schiedsrichter:</b> Tobias Stiehler (Obertshausen) - <b>Zuschauer:</b> 500.

<b>Tore:</b> 0:1 Keim (32.), 0:2 Bauer (74.).

<i>Herbert Pumann
Presse-Referent KSV Hessen </i>

<i>05.11.2005
</i>

<b>Archivfoto:</B> Christoph Keim erzielte den ersten Treffer für die Löwen und brach somit den Bann.</i>

Aufstellung

Veröffentlicht: 05.11.2005

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Datum des Ausdrucks: 24.04.2025